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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
76.2014, Heft 1.2014
Seite: 89
(PDF, 41 MB)
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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Solche Lied- oder auch Bibelzitate waren seit der Renaissance verbreitet und
wurden neben dem sog. Leichentext fester Bestandteil bei Grabinschriften. Oft
wurde das auf dem Epitaph verewigte Bibelzitat bzw. der Liedtext auch anlässlich
der Bestattung in den Mittelpunkt der Leichenrede gerückt.5)

Weitere Meißelmarken befinden sich im Wappenfeld links IM 16 und rechts davon
VZ 92 - zusammengesetzt ergibt dies: IM 16 VZ 92 und ist zu lesen als: in
memoriam (lat. zum Gedenken) 1692 unserer Zeitrechung (V = U).

Der Zustand des Epitaphs ist insgesamt noch sehr gut, lediglich in der oberen,
rechten Leiste über dem Wappen ist der Text teilweise ausgebrochen und auch auf
der unteren Leiste sind deutliche Erosionsspuren erkennbar. Bedingt durch die Anbringung
der Tafel an der Ostseite, ist diese immer - noch verstärkt durch die große
weiße Außenwand - intensiv der Sonnenausstrahlung ausgesetzt, was gerade
im Winter zu einer starken Spannung im Buntsandstein führt. In die dabei entstehenden
Haarrisse kann dann Wasser eindringen, das später zur Frostsprengung
führt. Es wäre - auch angesichts des historischen Wertes - sinnvoll, das Epitaph
insgesamt besser zu schützen, z. B. mit einer vorgesetzten, luftdurchlässigen, transparenten
Schutzplatte.

Eine Spurensuche in Archiven erschien auf Grund der detaillierten genealogischen
Angaben zunächst als relativ einfach, da die im Text zusätzlich vorhandenen
geografischen wie beruflichen Daten samt dem herrschaftlichen Wappen sicherlich
ihren leicht auffindbaren Niederschlag in der Geschichte hinterlassen hatten.

Die Recherche sollte sich jedoch überraschend schwierig gestalten. Es fing damit
an, dass die vorhandenen Kirchenbücher erst mit dem Jahr 1700 begannen6)
und somit nicht mehr das Todesjahr 1691 unseres Gesuchten enthielten.

Entsprechend der im Epitaph aufgeführten militärischen Einsatzräume konzentrierten
sich unsere Anfragen auf österreichische, bayerische und sächsische Archive
. Vorhergehende Besuche bzw. Suchaufträge bei den entsprechenden Einrichtungen
waren stets erfolgreich und erschlossen jedes Mal vielfältige Quellen. Daher
kamen die Fehlanzeigen vom Bayerischen Hauptstaatsarchiv (München), dem
Bayerischen Kriegsarchiv (München), dem Bayerischen Armeemuseum (Ingolstadt
), dem Wehrgeschichtlichen Museum (Rastatt) und selbst vom Österreichischen
Staats- und Kriegsarchiv (Wien) völlig unerwartet. Selbst erneute und verfeinerte
Rechercheaufträge liefen wieder ins Leere.

Die parallel laufenden Anfragen an mehrere europäische Einrichtungen der
Adelsforschung - speziell in den Niederlanden und in Belgien - erbrachten jedoch
einen ersten Hinweis auf das Geschlecht der Marckloffski: „Altes, schlesi-
sches, dem polnischen Stamme Wieniawa einverleibtes Adelsgeschlecht, welche
aus Böhmen und Mähren von den Herren Perszlin oder Pernstein (Bernstein)
hergeleitet wird... Da übrigens die Vorfahren in Böhmen auch den Beinamen:
von Zebracz (Zebratsch) geführt hatten, nannten sich die Nachkommen der freiherrlichen
Linien: Marcklowsky von Zebracz und Pernstein. Der Stamm blüht
fort und war in Oberschlesien noch 1818 ... zu Petersdorf im Kreis Pless gesessen
."7)

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