Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
76.2014, Heft 1.2014
Seite: 97
(PDF, 41 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2014-01/0099
Sterbezeitpunkt und Epitaphanfertigung lag nur eine relativ kurze Zeitspanne. War
vielleicht ein Vertreter der Familie von Marckloffski vor Ort und überwachte persönlich
die Anfertigung und die Aufstellung des Epitaphs? Oder lag doch nur ein
schriftlicher Auftrag vor, der - wie in vergleichbaren Fällen in der Familienchronik
- mit Übersendung der Vorlage samt Geldes an die Kirche abgewickelt wurde,
die dann den Auftrag an den Steinmetz weitergab.

Abb. 8: Der untere Teil des Leichentextes, der mehrere Fehler aufaeist.

Der eigentliche Grund für die Suche nach Johann von Marckloffski waren einerseits
unsere Forschungsprojekte über die Vordere Linie25', einem Defensivsystem
aus Schanzen und Wallgräben, und andererseits die in verschiedenen Quellen auftauchende
militärische Rangzuweisung als Schanzenkommandant der Schanzen
von Neuenweg. Zunächst ist dabei festzuhalten, dass, wenn er ein Schanzenkommandant
gewesen wäre, er dies zeitlich nur für eine Schanze, nämlich für die
Sternschanze hätte sein können. Begründung: Die Redoute wurde erst nach 1693,
also gut zwei Jahre nach seinem Tod (im August 1691) errichtet.

Wenn er als Kommandant für die Sternschanze in Frage käme, müsste die
Schanze von den Franzosen verlassen worden sein. Freiwillig oder ausgelöst durch
einen Angriff der Reichstruppen, in diesem Fall kursächsischer Truppen - in Begleitung
von Johann von Marckloffski als Unteroffizier. Dass die Sternschanze von
den Franzosen bei einem geordneten Abzug so unversehrt verlassen wurde, wäre
nicht ungewöhnlich. Auch als symbolisches Zeichen: Wir kommen wieder. Da an
der Schanze selbst keinerlei erkennbare Schäden feststellbar sind, kommen
Kampfhandlungen direkt an der Schanze eigentlich nicht in Frage. Es bleiben Fragen
- und es bleiben Rätsel.

Dazu zählt auch die Frage, warum nach dem Umzug in die neue Kirche das Epitaph
gerade an der Ostseite und genau an dem Punkt in die Wand eingelassen wurde
, von dem man exakt auf die Passhöhe vom Hau blicken kann und damit mittelbar
auf die beiden dort erbauten Schanzen (Abb. 9). Wollte man damit Johann von
Marckloffski mit diesem wohl sehr bewusst gewählten Platz ehren? Ihm, dem Be-

97


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2014-01/0099