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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
76.2014, Heft 1.2014
Seite: 107
(PDF, 41 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2014-01/0109
Für die Zeit unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg lässt sich aufgrund der Polizeistundenverlängerungen
feststellen, dass an Fastnachtssamstagen und -Sonntagen
jedes Jahr von der Wirtin des „Ochsen", Marta Trefzer, Sperrzeitverlängerungen
bis z.T. 5 Uhr beantragt wurden. Sogar bereits 1949 wurde dies noch durch das
Gouvernement Militaire Lörrach, Commissariat de la Sürete, genehmigt. Am Fastnachtssonntag
, dem 27. Februar 1949, spielte die Musikkapelle Wies zum Tanz
auf. 1952 beantragte auch Kronenwirt Friedrich Kallfaß die Sperrzeitverlängerung
z.T. bis 5 Uhr. Die archivalischen Dokumente belegen die Fastnachten von 1949
bis 1952.10) Bis zu drei Wochen vor Fastnacht wurden in Tegernaus Wirtschaften
(bezeugt für den „Ochsen" und die „Krone") an Samstagen und Sonntagen fasnächtliche
Tanzveranstaltungen durchgeführt:

Sonntag, den 19.1.1947 (Gasthaus Ochsen)
Sonntag, den 2.2.1947 (zwei Wochen vor Fastnacht)
Fasnachtssonntag, den 27.2.1949 (Gasthaus Ochsen)
Sonntag, den 13.11.1949 (also Bezug auf den 11.11.!)
Samstag, den 11.2.1950 (eine Woche vor Fastnacht)
Fastnachtssamstag, den 18.2.1950 (Gasthaus Ochsen, Verlängerung bis
5 Uhr)

Uscherete am Montag, den 20.2.1950 (Verlängerung bis 5 Uhr)
Sonntag, den 21.1.1951

Fastnachtssonntag, den 4.2.1951 (Gasthaus Ochsen)
Drei Samstage vor Fastnacht 1952 (Gasthaus Ochsen)
Fastnachtssamstag und Fastnachtssonntag, 23. und 24.2.1952 (Gasthaus
Ochsen)

10. und Samstag, den 16.2. (Gasthaus Krone, Verlängerung bis 5 Uhr)
Samstag nach Fastnacht 2.3.1952 (Gasthaus Krone)

Dann besteht leider eine Lücke im Archiv bis 1977. Damals ist bereits die Mehrzweckhalle
erbaut worden, und die Tanzveranstaltungen finden dort statt. Zur
„Uscherete" 1977 lädt dorthin der „Reservistenverein Kleines Wiesental" ein.

Die Auswertung der Polizeistraftabelle ergab, dass 1905 und 1924 im „Löwen"
zur Fastnacht über die Polizeistunde hinaus bewirtet wurde. 1905 bezieht sich der
„Straftatbestand" auf „das Wirten über die Polizeistunde und Verweilen in der
Wirtschaft" auf die „Uscherete" am Fastnachtsdienstag und 1924 auf den Fastnachtssamstag
.u) Ein weiteres Indiz für eine alt überlieferte Fastnacht in Tegernau
ist der auf Tegernau direkt bezogene Narrenvers der „Alti Frau vu Dägernau", der
nachweislich bis Bonndorf bekannt ist. Vielleicht ist dieser Spruch auch im Zusammenhang
der Scheibenschläger beim Sammeln von Holz fürs „Fasnechtsfüür"
zu sehen. Denn der allseits bekanntere Spruch der Wellensammler: „Welle, Welle
Strau - oder e alti Frau" regt dazu an, den Tegernauer Spruch daran anzuhängen!

Das Gruppenbild der „Alten Frauen" in Markgräfler Tracht zur Fastnacht in den
1930er Jahren aus dem Kronensaal zeigt auch für Tegernau, dass das Sujet vom
„Alte Wiib", besonders in Zell im Wiesental („Altwiiberrenne"), in Basel („Aldi

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