Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
76.2014, Heft 1.2014
Seite: 127
(PDF, 41 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2014-01/0129
Schon am 10. September 1992 wurde das Emblem des Hospiz Kleines Wiesental
von Pfarrvikarin Birgit Risch aus Tegernau programmatisch und von dem
Designer Bruno Jaddatz aus Lehnacker künstlerisch festgelegt. Die Farbe „Lila"
symbolisiert die Farbe der Passion, des Leides und des Schmerzes. Das Hospiz
Kleines Wiesental will sich dem Leid und den Schmerzen stellen, unter denen
schwerkranke und sterbende Menschen oft zu leiden haben. Das Kreuz ist nach
allen Seiten offen. Das Hospiz Kleines Wiesental möchte für alle Menschen da
sein. Links am Querbalken des Kreuzes finden sich eine Tanne als Zeichen für
das Kleine Wiesental und ein Herz mit einem Kreuz für Menschen, die sich mit
Liebe für andere Menschen einsetzen. Rechts am Kreuz ist die Jahreszahl 1990,
die den Beginn des Hospiz Kleines Wiesental anzeigt. Und hinter dem Kreuz erscheint
ein Kreis als Zeichen der Ganzheit. Das Hospiz Kleines Wiesental möchte
sich dem gesamten Menschen verpflichtet wissen. Hans Viardot hat das „An-
nele, gell chunsch wieder" in ein modernes, nicht erfundenes Märchen eingebettet
.

Schon bald mussten die Kleinwiesentäler „Hospizler" feststellen, dass zu einer
guten Sterbebegleitung auch eine gute Schmerzbehandlung gehört. So wurde die
Morphintherapie in ihren unterschiedlichsten Anwendungen mit „Die Morphintherapie
- heute" oder „Müssen schwerkranke und sterbende Menschen ihre Schmerzen
erleiden?" oder „Moderne Schmerztherapie - Warum noch immer ohne Morphine
?" oder „Die Möglichkeiten der Schmerztherapie - heute" zu einem gefragten
Vortrags- und Diskussionsthema. Dr. Viardot wurde als Landarzt mit langjähriger
praktischer Morphinerfahrung in guter Zusammenarbeit mit der „Deutschen
Schmerzhilfe Südbaden" unter Dr. Winfried Faust aus Schopfheim und der Selbsthilf
egruppe „Kopfschmerzen und Migräne" unter Irmgard Vogt und später Gisela
Postleb aus Maulburg zu vielen Veranstaltungen, Tagungen und Podiumsdiskussionen
mit den damaligen „Schmerzspezialisten" und Professoren Dr. H. Gerbershagen
, Dr. G. Faust, Dr. Ch. Riemasch-Becker, Dr. Ch. Sehati, Dr. E. Stofft, Dr. M.
Zimmermann, Dr. M. Unger, Dr. M. Mohadjer, Dr. G. Haag und anderen und den
regionalen Schmerztherapeuten Drs. W. Faust, K. Weigel, W. Kapp, R. Haag, H.
Schepperle, S. Best, J. Bosch, A. Koch, J. Geth, B. Bonorden und anderen sowie
den Apothekern F. Hiepe und K. H. Kleine geladen.

Überhaupt wurde die Schmerzbehandlung mit Morphium in diesen über 20 Jahren
zu einem der wichtigsten Themen unserer Hospizarbeit und zu einer echten
Herausforderung an uns Ärzte. „Was mache ich, wenn mir mein Arzt das Morphium
nicht aufschreibt? Soll ich ihn wegen unterlassener Hilfeleistung verklagen?"
Solche und ähnliche belastende Fragen wurden öffentlich gestellt. Wir konnten anfangs
nur den praktischen Rat geben, den eigenen Arzt noch in gesunden Tagen zu
fragen, ob er Morphin-Rezepte besitzt und mit einer Morphin-Behandlung vertraut
sei. Dem Laien wurde langsam bewusst, dass Deutschland damals noch ein Entwicklungsland
in Sachen Schmerztherapie war. Zwischenzeitlich hat sich aber die
Situation mit der Einrichtung von Palliativstationen, niedergelassenen Schmerztherapeuten
, ambulanten Schmerzzentren und besserer Schmerzausbildung der

127


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2014-01/0129