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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
76.2014, Heft 1.2014
Seite: 140
(PDF, 41 MB)
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ger gegeneinander gekämpft. Im neutralen Basel war der Friede zwischen beiden
Parteien geschlossen worden. In der Folge trat die Stadt 1501 der Eidgenossenschaft
bei, hatte allerdings immer noch den Status einer freien Reichsstadt des
Deutschen Reiches, den man jedoch nicht mehr in Anspruch nahm. Allerdings war
die Eidgenossenschaft von Anfang an ein heterogenes Bündnis von weitgehend
selbstständigen Kantonen. Schon 1392 war das bischöfliche Kleinbasel zur Stadt
gekommen. 1513 erweiterte man sein Gebiet um den Ort Bettingen, den man aus
Privatbesitz abkaufte, und um Riehen, das 1522 aus dem Besitz des Bischofs von
Basel an die Stadt überging. In diesem Jahr hatte man sich zudem von der Herrschaft
des Bischofs emanzipiert. 1529 setzte sich dann auch die Reformation unter
Ökolampad nach einem Aufstand der Zünfte durch. Geistiges Vorbild war der Züricher
Reformator Zwingli. Im gleichen Jahr musste das Domkapitel die Stadt verlassen
und ließ sich zuerst in Freiburg nieder, wo heute noch der repräsentative
Basler Hof, nun Sitz des Regierungspräsidiums von Südbaden, daran erinnert. Gegen
Ende des 17. Jahrhunderts musste das Domkapitel dann nach Arlesheim umziehen
. Der Bischof selbst hatte schon 1527 die Konsequenz aus der bedrohlichen
Lage gezogen und seinen Sitz in sein Schloss nach Pruntrut im heutigen Kanton
Jura verlegt. Die französischsprachige Kleinstadt Pruntrut, südwestlich von Basel
gelegen, blieb bis 1828 Sitz des Bistums Basel, seither ist es Solothurn. 1540 kauften
die Basler Kleinhünigen dem finanzschwachen Markgrafen Ernst von Baden-
Durlach ab. Das war allerdings kein vollwertiger Ersatz für den Verlust Hüningens,
damals als Großhüningen bezeichnet, das man 1523 an Frankreich hatte abgeben
müssen. Zur Stadt Basel gehörten zudem weitgehend auch die Gebiete des heutigen
Kantons Basel-Landschaft, die Trennung in die beiden Halbkantone erfolgte
erst 1832/33.

Die Basler grenzten damit im Süden an die Besitzungen des Basler Bischofs und
des katholischen Kantons Solothurn. Das Basler Bischofsamt war zudem nicht nur
ein geistliches Amt, sondern auch mit dem Fürstentitel des Heiligen Römischen
Reiches verbunden. Erst 1802 ging dieser Status verloren. Der Basler Bischof hatte
damit als Fürstbischof nominell den gleichen Status wie die Äbtissin des Säckinger
Damenstifts. Der weltliche Besitz des Basler Fürstbischofs ging teilweise
über die Bistumsgrenzen hinaus. Istein und Schliengen, eigentlich im Markgräfler-
land gelegen, gehörten dazu. Die Reformation hatte zudem die Heterogenität der
Eidgenossenschaft noch um eine weitere Komponente verstärkt: die konfessionelle
Spaltung. Nur ein Teil der eidgenössischen Kantone hatte sich der Reformation
unter Zwingli und Calvin angeschlossen. Im Westen saßen die Habsburger, die ja
bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges über den Sundgau herrschten, im Osten
ebenfalls, denn ihnen gehörte das Fricktal. Dennoch war Basel der unumstrittene
Mittelpunkt des Dreiländerecks: „Das 16. Jahrhundert hat der Stadt einen Aufbruch
gebracht, auf religiösem, wirtschaftlichem, sozialem und kulturellem Gebiet
."3 Die Stadt selbst hatte ohne die ländlichen Außengebiete schon rund 12 000
Einwohner und galt damals als Großstadt. Allerdings konnten die im Mittelalter
errichteten Stadtmauern Basel in der frühen Neuzeit angesichts neuer Waffen wie

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