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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
76.2014, Heft 1.2014
Seite: 162
(PDF, 41 MB)
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Abb. 1: Römervilla Grenzach, Innenansicht des Regionalmuseums

Foto: Thomas Dix

Charancieux sowie der in der provenzalischen Lautform überlieferte südfranzösische
Ortsname Cransac (Dep. de l'Aveyron) genannt (siehe auch folgenden Beitrag).

Welche der beiden römischen Villen auf der Gemarkung Grenzach hat nun aber
„Carantiacum" geheißen? Meines Erachtens kommt das 1935 beim Burgackerweg
festgestellte große Gebäude nicht in Betracht, da es zu weit von der späteren ala-
mannischen Ursiedlung entfernt lag, um noch namengebend zu wirken.7* Die Villa
an der Steingasse/Hauptstraße, die 1983/84 vom Landesdenkmalamt teilweise ausgegraben
wurde, liegt dagegen beim späteren Dorfkern, wo sich die Alamannen
nach der Eroberung des Landes im 3. oder 4. Jahrhundert niedergelassen haben.
Dies beweisen auch die fünf oder sechs Gräberreihen beim Schnittpunkt der
Hauptstraße mit der Schloßgasse und Steingasse.8' Außerdem besitzt die Gesamtanlage
dieser Villa mit ihren Nebengebäuden in der Kronacher Straße eine wesentlich
größere Ausdehnung als die beim Burgackerweg. Schon jetzt ist nämlich
durch den bisher festgestellten Verlauf der östlichen und südlichen Umfassungsmauer
und durch andere Befunde ein Villenareal von mindestens 150 m x 180 m
Größe gesichert.

Natürlich müssen die neuen alamannischen Herren hier noch auf Reste der romanischen
Bevölkerung gestoßen sein, die ihnen dann den Namen der römischen
Niederlassung „Carantiacum" vermittelt haben. Dieses in ihre Sprache aufgenommene
Wort wurde dann völlig lautgesetzlich zum mundartlichen „Chränzech". Zu
dieser Ableitung schreibt der bekannte Germanistikprofessor und Ortsnamenfor-

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