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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
76.2014, Heft 1.2014
Seite: 180
(PDF, 41 MB)
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reits 29-jährig starb, entschloss sie sich 1894 zu einer zweiten Ehe mit Ernst Friedrich
Kiefer aus Vogelbach. Der jüngste Sohn Fritz Kiefer übernahm dann den Hof
mit der dazu gehörenden Landwirtschaft, und seine Nachkommen wohnen noch
heute in dem bäuerlichen Gehöft. Im Jahre 1916 kam auch ein Wagenschopf dazu.

Das fünfte und letzte hier beschriebene Gebäude steht im hochgelegenen Ort
Kaltenbach. Das Haus wurde von der seit Beginn des 18. Jahrhunderts hier lebenden
Familie Kiefer im Jahre 1755 erbaut. Dreißig Jahre später ist die Gemeindewirtschaft
für längere Zeit hier eingerichtet worden. Außerdem hatte die einzige
Tochter einen Schuster namens Fritz Hafner geheiratet, so dass die Dorfbewohner
fortan ihre Schuhe in Kaltenbach reparieren lassen konnten. Der Hoferbe holte
sich seine Frau, ebenfalls eine geborene Hafner, aus dem direkt zuvor beschriebenen
Haus, und auch diese Familie wirtete bis ca. 1834. Bei der nächsten Hofübergabe
am 11.7.1834 an den Sohn hatte das gesamte Hofgut einen Gesamtwert von
5172,55 fl., wobei das Haus einen Wert von 800 fl. darstellte. Bald geriet diese Familie
aber in finanzielle Schwierigkeiten, und sie musste das Gehöft verkaufen.
Am 30. August 1839 schließlich wurde ein Kaufvertrag geschrieben für den Nachbarn
Friedrich Rißmann, der auch noch einige Grundstücke in seinem Bereich da-
zukaufte. Wegen großer Schulden des Friedrich Hafner wurde aber kurz danach
eine Versteigerung seiner weiteren Liegenschaften im Wert von 1735 fl. anberaumt
. Hauptgläubiger waren dabei die Müllheimer Handelsmänner Marx Heim
und Marx Maier. Im Jahre 1850 befand sich aber immer noch die Gemeindewirtschaft
in den Räumen des Hofes.

Zwei Söhne lebten im weiteren Verlauf mit ihren Familien in dem Haus. Am 26.
Januar 1863 wurde hier der später bekannte Bildhauer und Steinbruchbesitzer Ernst
Rißmann geboren. Seine Eltern und Geschwister zogen aber im Jahr 1878 nach
Sulzburg, um in dem zu klein gewordenen Haus der größer werdenden Familie des
Bruders Platz zu machen. Zuvor wurde die Haushälfte für 3 300 Gulden an den im
Haus verbleibenden Bruder verkauft. Eine Brunnenquelle für den Hof richtete man
1883 für 75 Mark her. Der Bauer Friedrich Rißmann war mit Unterbrechung von
1880 bis 1896 Gemeinderat, und in seiner Zeit als Hofbesitzer sind etliche Renovierungen
am noch bis 1920 mit Stroh eingedeckten Haus mit zwei Balkenkellern und
angebautem Wagenschopf durchgeführt worden. Der Schwiegersohn Robert Würger
übernahm 1908 das Hof gut, und sein Geschlecht betrieb diesen hübschen Bauernhof
an zentraler Stelle in Kaltenbach ziemlich genau 100 Jahre.

Quellen

GLA Karlsruhe 229/107696

Grundbücher der Gemeinde Malsburg-Marzell, 1822 - 1900
Gemeinderatsprotokollbuch Malsburg, Bücher VIII Fasz 9, 1868 - 1877
Kirchenbücher der Pfarrei Vogelbach, 1574 ff.

Abbildungen 1-12: Archiv Fred Wehrle

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