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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
76.2014, Heft 1.2014
Seite: 184
(PDF, 41 MB)
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dort kannte er sich aus wie kaum ein zweiter. Ihn interessierten auch alltagsgeschichtliche
Fragen, das macht ihn im Rückblick zum modernen, immer noch lesenswerten
Autor. Fischer schrieb auch über seine Heimat, so das Buch „Müllheim
, Stadt zwischen Stadt und Reben", das Werk „Das zweigeteilte Dorf über
Vögisheim sowie eine Ortschronik Liels. Der Ort Liel verlieh Fischer wie Müllheim
das Ehrenbürgerrecht (1973). Dieses verdiente sich der Politologe nicht nur
durch seine Forschungen, sondern auch durch seinen jahrelangen politischen Einsatz
im Gemeinderat seiner Heimatstadt, dem er 19 Jahre lang angehörte, davon
über 16 Jahre als „Erster Bürgermeister-Stellvertreter". Der Kommunalpolitiker
zeichnete sich durch „gute Sachkenntnis, das schlüssige Argument, das maßvolle
Wort, den ausgleichenden Sinn, die Lauterkeit und Uneigennützigkeit seines Wollens
und eine große menschliche Wärme aus."2

Fischer war indessen nicht nur Forscher und Journalist, sondern hatte auch
zeichnerisches Talent. Seine Aquarelle und Zeichnungen haben Müllheim und das
ganze Markgräflerland als Motive.

Bei aller Heimatliebe war Fischer kein Schwärmer. Er stand mit beiden Füßen
auf dem Boden und war auch kritisch, wenn es sein musste.

Der Lörracher Nikolaus Cybinski wurde im Jahre 1999 angefragt, ob er das Manuskript
der Kindheitserinnerungen Dr. Fritz Fischers aus dem Nachlass edieren
wolle. Er sagte zu, schlug jedoch umfangreiche Kürzungen vor.3 Ein Jahr später
war das Buch fertig, erschienen „beim Verfasser" in Müllheim. Das Werk hat rund
180 Seiten und ist in viele kurze Kapitel unterteilt, Fischer wird recht selten persönlich
, von seinem Tun und Handeln erfahren wir wenig. Auch seine Ausführungen
zu Familie und Verwandtschaft sind knapp ausgefallen. Allerdings handelt es
sich ja um gekürzte Ausführungen, so dass wir nicht genau wissen, ob im Original
noch mehr Privates zu lesen ist. Bei der Lektüre spürt man den Regionalhistoriker
und Volkskundler heraus, Fischers Interessen gelten dem Dorfleben und lokalen
Bräuchen wie der Fasnacht. Im Vorwort zitiert Fischer Brecht: „Schreib mir's auf!
Diktier es dem Kinde! So was nimmt man doch nicht mit sich fort!" Die erste Zeile
des Gedichts diente als Titel des Buches.

Fischer wollte der Nachwelt die Lebens weit in Müllheim um 1900 bewahren,
retten vor dem Vergessen.

Wann genau Fischer das Manuskript aufsetzte, ist nicht bekannt. Er bezeichnete
sich als „Greis", dürfte also die siebzig schon überschritten haben.

Im Folgenden werde ich einige Themen Fischers aufgreifen und dabei auch den
wenigen persönlichen Spuren in den Kindheitserinnerungen nachspüren.

Das Jahr 1900 als Epochenwende und ein gütiger Vater

Fischer beginnt seine Ausführungen mit Zitaten aus dem „Müllheimer Tagblatt".
Das neue Jahrhundert wurde mit Böllerschüssen begrüßt, hoffnungsvoll. Chefredakteur
Armand Müller schrieb:

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