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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
77.2015, Heft 1.2015
Seite: 8
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sind. Zur Altersbestimmung einer Siedlung kann die urkundlich-schriftliche, die
archäologische und die namenkundliche Methode herangezogen werden. Die urkundlich
-schriftliche Methode bedient sich schriftlicher Archivquellen, besonders
der Urkunden. In den Urkunden werden Siedlungen meist zufällig genannt. Deshalb
beweisen solche Nennungen meist auch nur, dass eine Siedlung in dem betreffenden
Jahr schon bestanden hat. Die für die Gemeinde Hausen im Wiesental
älteste schriftliche Quelle mit der ersten urkundlichen Erwähnung wird im Badischen
Generallandesarchiv in Karlsruhe aufbewahrt.

Bei dieser Urkunde handelt es sich um eine Pergament-Ausfertigung unter der
Signatur 21/222 1362 Juli 13, eine zweite Pergament-Ausfertigung befindet sich
im Staatsarchiv des Kantons Basel-Stadt unter „Städtische Urkunden Nr. 338".

„[...] Es macht mit dem Eisenwerk eine eigene Vogtey aus, wird von 476 Einwohnern
bewohnt, hat 76 Wohnhäuser und 120 Nebengebäude, 2 Mahl- und eine
Sägemühle, eine Geschirrschmiede und zwei Wirtshäuser. Die Bewohner sind
meistens arm, und leben von Kartoffeln und Milch, sie haben nur einen kleinen
Bann, und bauen kaum zur Nothdurft Früchte; ihre Hauptnahrungsquelle ist daher
das daselbst befindliche Eisenwerk [...]", schreibt J. B. Kolb in seiner Ortsbeschreibung
von 1814.

Detailreich für die damalige Zeit sind auch Aufzeichnungen und Hinweise aus
dem Jahr 1859 von C. G. Fecht aus den Beschreibungen der Großherzoglich badischen
Amtsbezirke. Dort heißt es für Hausen im Wiesental unter anderem: „Die
Bewohner, welche ziemlich wohlhabend sind, ernähren sich von Feld, Wiesenbau
und Viehzucht, und finden durch das hier befindliche Eisenwerk manchfache, Nahrung
bringende Beschäftigung".

Die frühen Rechtsverhältnisse der Gemeinde Hausen im Wiesental sind ungeklärt
, obwohl die hochgerichtlichen Rechte der Markgrafen von Hachberg mit einiger
Sicherheit auf die Breisgauherrschaft und die Herren von Rötteln zurückgeführt
werden können. Der Ort wurde im Jahre 1362 zum ersten Mal urkundlich erwähnt
und kam aus dem Besitz der Herren von Rötteln an die Markgrafen von
Hachberg-Sausenberg. Es gibt Hinweise darauf, dass Hausen im Wiesental spätestens
1473 zum Amtsbereich Schopfheim gehört hat.

Das Markgräflerdorf Hausen im Wiesental war bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts
dem Röttier Amt unterstellt und gehörte ab 1809 zum Bezirksamt
Schopfheim, mit dem es 1938 zum heutigen Landkreis Lörrach kam. Die Gemeinde
Hausen im Wiesental ist seit 1974 Mitgliedsgemeinde der Verwaltungsgemeinschaft
Schopfheim - Hasel - Hausen - Maulburg.

Geprägt von der Textilindustrie

Als 1865 das Eisenwerk stillgelegt wurde, siedelte sich dort die Textilindustrie
an. Diese entwickelte sich in späteren Jahren zum größten Arbeitgeber im Ort.
Ähnlich wie in den 1870er Jahren gab es auch in den Jahren zwischen 1965 bis

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