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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
77.2015, Heft 1.2015
Seite: 20
(PDF, 39 MB)
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Ableger der normalen, zivilen Post - im deutsch-französischen Krieg 1870/71 von
Heinrich von Stephan (1831 bis 1897) wirkungsvoll organisiert, dass die damals gefundenen
Arbeits- und Verteilorganisationen auch während des Zweiten Weltkriegs
zur Anwendung kommen konnten. Und da sind zweitens die oft nur mit dem Kurzwort
Feldpost bedachten Feldpostausgaben oder Feldausgaben der Verlage, die spezielle
Editionen herausbrachten: Diese mussten gewissen Vorgaben wie Gewicht
und Ausmaße genügen, damit Angehörige in der Heimat sie an ihre Söhne, Väter
oder Freunde an der Front in speziell dazu angefertigten und verteilten Umschlägen,
dazu mit der Feldpostnummer der Einheit des betreffenden Wehrmachtsangehörigen
versehen, verschicken konnten - Frontlektüre eben.

Schon kurz nach Kriegsbeginn 1939 wurde von Reichsjugendführer Baidur von
Schirach die „Kriegsbücherei der deutschen Jugend" gegründet, bald darauf erschien
die „Soldatenbücherei des Oberkommandos der Wehrmacht", eine literarische
Reihe speziell für die Angehörigen der Wehrmacht.

Der Erste, vor allem aber der Zweite Weltkrieg, war auch für viele deutsche Verlage
ein einträgliches Geschäft.

Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs brachten rund 150 deutsche Verlage Sonderausgaben
für Soldaten heraus. Diese „Feldpostausgaben" oder „Feldausgaben"
waren in der Regel dünne Heftchen, die speziell für den Versand gedruckt wurden.
Durch ihre hohen Auflagen bedeuteten sie für die Verlage ein lukratives Geschäft.
Feldausgaben waren Teil des nationalsozialistischen Propagandasystems und sollten
die Kampfmoral der Soldaten und den Glauben an die NS-Ideologie stärken,
teilweise auch der Entspannung und Ablenkung der Soldaten inmitten der Gräuel
des Krieges dienen. Viele Hefte enthielten daher auch Unterhaltendes, Belehrendes
, Rätsel- und Liedsammlungen und Klassische Literatur.

Die deutschen Klassiker waren an allen Fronten in Buchform gegenwärtig.

Bibliotheken

Wissenschaftliche Bibliotheken haben die Pflicht, alles dies zu dokumentieren:
Sie bilden die Welt auf vergleichsweise kleinem Raum ab, und zwar so, wie sie ist,
wie sie war und wie sie (möglicherweise) sein wird, aber auch, wie sie sein sollte
und wie sie sein könnte. Bibliotheken tradieren die menschliche Kreativität, die
sich in Büchern und anderen Medien niedergeschlagen hat, umfassend, in all ihrer
Vielfalt und Schönheit, in ihrer Verkommenheit und Grausamkeit, in ihrem Licht
und in ihrer Finsternis. Und sie haben die Pflicht, diese Dokumente für alle Zeiten
aufzubewahren und sie entsprechend zugänglich zu machen und zur Verfügung zu
stellen5.

Zwischen 1933 und 1945 erschien, verglichen mit der Zeit vorher und danach,
durchschnittlich nur ein Viertel an Auswahlen und Veröffentlichungen über Hebel,
zudem sind die Bändchen überwiegend für Lehrzwecke im besetzen Ausland oder
für die Frontsoldaten eingerichtet worden. Der „Heimatdichter" Hebel war eine

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