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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
77.2015, Heft 1.2015
Seite: 22
(PDF, 39 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2015-01/0024
Aus diesem Anlass werden Frontbuchhandlungen gegründet. Diesen Auftrag
übernahm die Deutsche Arbeitsfront, die auch für die Ausstattung und Aufrechterhaltung
sorgen wird. Für jeden deutschen Verleger ist es eine Ehre, wenn seine
Werke für den Verkauf in diesen Frontbuchhandlungen ausgewählt werden".

Ausgewählt wurde durch eine Kommission, die aus Vertretern des Oberkommandos
der Wehrmacht (OKW), des Reichsministeriums für Aufklärung und Propaganda
, der Deutschen Arbeitsfront, der Reichsschrifttumskammer und des Börsenvereins
der Deutschen Buchhändler bestand. Ausgewählt wurde natürlich nur,
was systemkonform war. Die Zentrale der Frontbuchhandlungen, aber auch ihre
regionalen Zentralen etwa in Paris oder in Norwegen, gaben eigene „Frontbuchhandels
-Ausgaben" heraus. Versuche von einzelnen Buchhandlungen, in den besetzten
Gebieten eigene Filialen zu betreiben, wurden nicht geduldet.

Die Feldpostausgaben der deutschen Verlage

Von den Feldpostausgaben, kürzer Feldausgaben, der deutschen Sortiments Verlage
hat wohl fast jeder schon einmal gehört. Es gab sie bereits im Ersten Weltkrieg
.

Für die Zeit des Zweiten Weltkriegs sind solche Sonderausgaben ab 1940 nachweisbar
. Dem voraus gegangen war ein Aufruf von Alfred Rosenberg, der sich
schon am 14. Oktober 1939 im „Börsenblatt für den deutschen Buchhandel" an
die deutschen Verlage wandte: „Spendet Bücher für unsere Soldaten!".

Eine erste Sammlung in der Zeit von Oktober 1939 bis März 1940 ergab über
zehn Millionen Einzeltitel, mit denen 38 Truppenbüchereien bestückt wurden.

Dieser Aufruf mag die Anstrengungen der Verlage beschleunigt haben, mit speziellen
Feldpostausgaben den Markt zu bedienen. Sie stellten den größten Anteil
der als Soldaten- oder Frontlektüre vorgesehenen Titel.

Im Deutschen Bücherverzeichnis sind die meisten der Feld- und Feldpost-Reihen
mit Verfasser und Titel nur lückenhaft erfasst (Bühler, S. 16). Die Verwendung
der Begriffe „Feld"-, „Feldpost"- oder „Wehrmachtsausgaben" findet sich im
Zweiten Weltkrieg erstmals Ende 1939.

Ab Mitte 1942 wurden die Verlage aufgefordert, eine Gewichtsbeschränkung
solcher Ausgaben auf höchstens 100 Gramm einzuhalten, nur solche wurden weiterhin
kostenlos (gebührenfrei) befördert.

Besondere Beachtung verdienen die Klassiker-Feldpostausgaben des Hyperion-
Verlages. Diese Mini-Ausgaben messen gerade einmal 9 auf 6 cm.

Heimatverbundenheit spielte bei der Auswahl der als Frontlektüre vorgesehenen
Titel eine große Rolle. Die Feldpostausgaben der Verlage wurden von den Angehörigen
an die Front geschickt. Es gab aber für die Soldaten auch die Möglichkeit,
sozusagen vor Ort in den so genannten Frontbuchhandlungen selbst Lektüre zu erwerben
.

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