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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
77.2015, Heft 1.2015
Seite: 36
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2015-01/0038
Hier gelangt man in die Räume, die mit der Werkswirtschaft zusammenhängen.
Ein Gang mit teilweise verfaulten hölzernen Bodenplatten zieht hin zu der rechts
liegenden Küche und der anschließenden Wirtschaftsstube. In der Küche steht im
Eck zwischen westlicher Außenwand und Wirtschaft der Herd. Deswegen verlangt
Weyhing statt der vorhandenen Holzwand eine Feuerwand zur Wirtschaft hin. In
der Küche folgt am Herd gleich ein Backofen, der über die Schmalseite des Gebäudes
hinausragt. Weyhing wünscht zusätzlich steinerne Stützen außerhalb der
Wand, auf die der Ofen neu auf gemauert werden soll. Dem Wirt stehen noch zur
Verfügung: ein abschließbares Zimmer, ein gegen den Vorraum der Wirtsstube offener
Raum und die entresolirte Cammer vor den Wurth, eine auf einen Zwischenboden
gestellte Kammer. Darunter liegt in der Mitte des Gebäudes das Große Eisen
Magazin. Zugang gewähren ein ebenerdiges Tor in der Mitte der Front und
eine Treppe von dem Gang aus, der zur Werks Wirtschaft führt.

Vom großen Magazin aus gelangt man linker Hand hinter der Ansichtsseite in das
Kleine Eisen Magazin. Über dessen Eingang veranlasst Weyhing eine neue Treppe,
die auf der Höhe der gegenüber liegenden Wirtschaftsräume in entresolirte Zimmer,
eine kleine Laborantenwohnung und eine Schreibstube, führt. An sie schließt südlich
ein Quergang an, der zur Nachtwächters Stube vermittelt, die Weyhing als Platzknechts
Wohnstube bezeichnet. Die von Werkmeister Bertram geplante Außentreppe
an der östlichen Schmalseite streicht Weyhing. Nach den Verfügungen dieses Rechnungsrates
sollen das Kleine Eisenmagazin, Schreibstube, Laborantenwohnung und
Platzknechtsstube oben wärmehalber „gewickelt" werden.

Über alle Einzelheiten hinaus ergibt sich also, dass das Erdgeschoss aus zwei
Etagen bestand: einer Keller- oder Magazinebene und einer anscheinend halbhohen
Wohn- und Wirtschaftsebene. Erstaunlicherweise stellt sich ferner heraus,
dass die oberen Decken auf der Ostseite des Gebäudes nicht „gewickelt" waren
und dennoch dem Feuer trotzten. Eine gewickelte Decke entstand, das muss endlich
erklärt werden, indem Bretter mit strohdurchmischter Lehmmasse umwickelt
und nebeneinander in die Felder zwischen tragenden Deckenbalken eingefügt
wurden. Die Unterseite musste meist mit Lehm glatt gestrichen werden und
konnte noch gekalkt werden7. Gewickelte Decken hielten die Raumwärme, ein
Feuer härtete den Lehm zu einer Sperrschicht. - Übrigens hat Werkmeister Bertram
auf der Ostseite des Erdgeschosses den Grundriss eines freistehenden
schmalen Gebäudes gezeichnet, das eine Stallung und einen Holzschopf enthält.
Damit sind alle von den Gebrüdern Merian zusätzlich als gerettet gemeldeten
Teile nachgewiesen.

Die Schuldfrage

Gleich nach der Besichtigung der Schäden hatte Freiherr v. Stetten geschlossen,
die alte Magd sei wahrscheinlich die Schuldige. Faktor Kümmich hatte auf vieles
Fragen im Werk bis zum 18. Dezember 1767 nur noch die Vermutung gehört, es

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