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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
77.2015, Heft 1.2015
Seite: 39
(PDF, 39 MB)
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die Rückseite des Gebäudes. Immerhin macht die Planzeichnung der Ansichtsseite
den Eindruck eines ausgewogenen, anspruchsvolleren, fast palastähnlichen Verwaltungsgebäudes
. Hervorzuheben ist das damals moderne Krüppelwalmdach8.
Eine leichtere Note vermittelt der vorgesehene Einzug des Daches auf die Gebäudelänge
vom unteren Ende der Walme an. (Mit Bleistift ist der Einzug später auf
einer Seite rückgängig gemacht.)

Weiteren Aufschluss gibt der Grundriss für das Obergeschoss. Eine Stiege führt
herein, ihr Anfang im unteren Teil ist aber nicht ersichtlich. Erschlossen werden
die Räume des neuen Stockes durch einen Gang von Schmalseite zu Schmalseite.
Im Nordost-Eck ist hinter der Front Das obere Comtoir vorgesehen, bestehend aus
zwei heizbaren Zimmern und einem Nebenraum. In den anderen drei Ecken sollen
große heizbare Zimmer liegen. Der restliche Platz wird eingenommen von: der
Magd Cammer, der Speisekammer, einer großen Küche, einem über die Rückseite
vorgeschobenen Abtritt und dem Gang dahin. Die schmalen inneren Zwischen-
wände sollen sicherlich aufgemauert werden. Uber die geplante obere Decke ist
nichts zu entnehmen. An den in der Küche vorgesehenen Öfen sind dagegen Änderungen
mit Bleistift eingezeichnet. Im Ganzen ist das Bemühen deutlich, eine
großzügige und solide Lösung anzubieten.

Der Kanderner Faktor Kümmich schlug am 18. Dezember 1767 vor, das
Türmle wegzulassen, es sei denn die Pächter wünschen eine Glocke, das Comp-
toir benötige keine zwei Zimmer, das verbliebene obere Mauerwerk müsste nur
bis auf die Fensterbänke, nicht bis aufs Boden-Gebälk abgebrochen werden9.
Am 13. Januar 1768 verfügte die Rentkammer dann: Das Türmlein ist wegzulassen
, im Comptoir sind zwei Stuben nötig, im oberen Stock soll es gar keinen
Backofen geben, das Mauerwerk des oberen Stocks muss bis aufs Gebälk abgebrochen
werden. Diese Anweisungen zeigen das Streben nach zukünftiger Sicherheit
und einer differenzierten Verwaltung. Nun konnte die Wiederherstellung
eigentlich beginnen, doch wegen der winterlichen Witterung pflegte man allgemein
bis in den März zu warten.

Anfang April waren die Arbeiten offenbar weit fortgeschritten. Forstmeister v.
Stetten und Kümmich teilten der Rentkammer nämlich am 6. April mit, dass die
veranschlagten 3000 Gulden möglicherweise nicht genügen werden. Auch machte
man sich schon Gedanken über Angleichungen im Erdgeschoss. Die Fenster in der
Ebene und bei der Wirtsstube seien sehr irregulair und sollten den anderen (neuen
) Fenstern entsprechen. Da es in der Wirtschaft recht eng sei, schlugen die beiden
Beamten vor, die schräg verlaufende Mauer zum Magazin hin abzubrechen
und dünner wieder aufzuführen. Das ergibt nur Sinn, wenn die Mauer ein Stück
weit ins Magazin gerückt werden sollte. Beide Änderungen genehmigte die Rentkammer
am 16. April. Einen Monat später, nämlich am 14. Mai, billigte der Markgraf
auf Empfehlung der Rentkammer Baukosten in Höhe von 3600 Gulden, gnädig
nahm er gleichzeitig einen Beitrag von 1500 Gulden an. Diese Summe waren
die Pächter auf nachdrückliche herrschaftliche Anfrage hin bereit beizusteuern,
wie sie am 27. April mitteilten.

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