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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
77.2015, Heft 1.2015
Seite: 58
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2015-01/0060
eine langgestreckte Flur im Westen der Gemarkung Tegernau Richtung Ebigen.
Der Nollenstreifen reicht zwar im Norden bis auf die Höhe des „Schlosses Tegernau
". Doch die Entfernung von dieser Burgstelle zur Nollen-Flur ist viel größer als
von der „Krandelburg" zum Nohen. Wegen des Bezuges zum Krendelgraben und
wegen der Nähe der Flur Nohen spricht viel dafür, dass 1423 mit der alten Waldeck
die später „Krandelburg" genannte Anlage gemeint ist.

Nun liegt der Schluss nahe, dass das spätere Schloss Tegernau die Neu-Waldeck
gewesen ist. Dafür sprechen die unmittelbare Kontrolle der Straße durch das Kleine
Wiesental, die Nähe zum Hauptort Tegernau, die vermutlich weitgehend steinerne
Bauweise und die aus Lesefunden ermittelte längere Verwendung bis ins 13.
Jahrhundert. - Deutlich in einen anderen Zusammenhang gehört die Rotenburg.
Sie liegt auf einem Bergkegel; die Lage und die Reste eines Rundturmes beweisen,
dass die Burg nicht vor der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts entstanden sein
kann.

Alt- und Neu-Waldeck scheinen ungefähr in der gleichen Epoche erbaut und
längere Zeit nebeneinander benutzt worden zu sein, wenigstens wenn man die vor
Jahrzehnten datierten Lesefunde in dieser Hinsicht gelten lässt. Die Burg Hoheneck
an der Stelle des heutigen Bürstel muss spätestens in der zweiten Hälfte
des 11. Jahrhunderts errichtet gewesen sein, wenn sie den Zugang zur entstehenden
Ortschaft Ried gedeckt haben soll. Für das Kastell in der Nähe von Bürchau
fehlen alle genaueren Datierungselemente. Jedenfalls aber standen alle diese festen
Häuser rechts der Kleinen Wiese und über der anzunehmenden einfachen Straße
. Fluss und Weg waren im Tal die erschließenden Elemente im Vordringen der
Siedlung. Während Hoheneck sich zwar erhöht, doch etwas zurückgezogen über
dem Flüsschen erhob, hatte Alt-Waldeck anscheinend einen recht direkten Zugang
zu Fluss und Talstraße24. Ob es weitere Burgen an der Kleinen Wiese, etwa in der
Hand der Eichstettener oder der Üsenberger gegeben hat? Trotz dieser offenen
Fragen entsteht der Eindruck einer Reihe befestigter Anlagen entlang der Kleinen
Wiese als Absicherung des Nachschubs und des Rodens und beim Herrschaftsaufbau
. In dieser Sicht könnte das Kastell bei Bürchau in waldeckische Zeit zurückreichen
.

Das Werk der Rotenberger

Dietrich IV v. Rötteln wird 1236 erstmals genannt, die Rotenburg kann damals
weitgehend fertig gebaut gewesen sein. Doch erst nach seinem Tode wird Dietrich
IV. 1248 v. Rotenberg genannt25. Von seinem neuen Sitz aus konnte er das untere
Wiesental überschauen. Wahrscheinlich waren ihm um 1209 bei der Güterteilung
mit seinem Bruder Konrad I. v. Rötteln die Gebiete von Enkenstein und Langenau
zugeteilt worden. Sie blieben noch jahrhundertelang Teile der Vogtei Tegernau.

Nördlich der Rotenburg übernahm die Nebenlinie der Rötteler aus dem Erbe der
älteren Waldecker wahrscheinlich die Herrschaftsrechte in Gresgen und sicher die

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