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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
77.2015, Heft 1.2015
Seite: 71
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2015-01/0073
wurde in Baden die Beschäftigung von Kindern unter 12 Jahren in den Fabriken
verboten.

In Preußen meldete sich mehr und mehr das Militär und beklagte, dass immer
weniger der in den Fabriken als Kinder aufgewachsenen jungen Männer zum
Wehrdienst tauglich waren. Das war dort einer der Hauptgründe, gegen die Kinderarbeit
vorzugehen, um sie schließlich ganz zu verbieten. Die süddeutschen
Länder folgten diesem Vorgehen nur mit Verzögerung; der Widerstand von vielen
Seiten war allzu groß.

Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts war die Kinderarbeit überall verboten -
wenigstens offiziell.

Wiesentalbahn

Wie wurden in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Rohstoffe, wie beispielsweise
die Baumwolle oder Kohle, durchs Wiesental transportiert? So wie damals üblich
- mit Pferde- und Ochsengespannen, also sehr mühsam und aufwendig.

Bereits ab 1841 bemühten sich deshalb die Städte und Gemeinden sowie die Unternehmen
um einen Anschluss an die noch zu bauende Eisenbahnlinie Frankfurt
- Basel. Jedoch wurden erst 1858 Pläne und Kostenvorschläge von der Großherzoglichen
Regierung vorgelegt. Damals gab es nicht weniger als 34 Fabriken und
größere gewerbliche Einrichtungen zwischen Stetten und Todtnau. An Roh- und
Hilfsstoffen, Kohle und Fertigprodukten wurde ein Aufkommen von ca. 27 500
Tonnen jährlich errechnet.

Da das Land Baden die Mittel für den Bau der Eisenbahn nicht aufbringen
konnte, bemühten sich Basler und hiesige Unternehmer um die Konzession zum
Bau und Betrieb der künftigen Eisenbahn. Viele von ihnen sind noch heute namentlich
bekannt: Es waren dies u. a. Wilhelm Geigy, Basel, Johann Sutter,
Schopfheim, Leo Baumgartner, Lörrach, Emanuel La Roche, Basel, R. Sarasin,
Basel, Emil Grossmann, Brombach, Karl Wilhelm Grether, Schopfheim.

Am 14. Juni 1860 wurde das Gesetz „Die Erbauung einer Wiesentaleisenbahn
durch Privatunternehmer betreffend" veröffentlicht. Es war die erste Privatbahn,
die in Baden erbaut wurde.

Bereits am 10. Mai 1862 dampfte dann die Lokomotive „HEBEL" zu einer ersten
Probefahrt durch das Wiesental bis nach Schopfheim.

Es dauerte dann noch 14 Jahre, bis die Bahn nach Zell im Wiesental weitergeführt
wurde, und weitere 15 Jahre, bis 1889 auch die erste Schmalspurbahn Badens
von Zell nach Todtnau den Betrieb aufnahm.

Aus strategischen Gründen hat das Deutsche Reich die Badische Staatsbahn beauftragt
, die Privatbahnen Basel - Schopfheim 1889 und Schopfheim - Zell 1890
in Staatshand zu übernehmen.

Ein besonderes Merkmal der Wiesentalbahn war jedoch, dass sie ab 1913 als
erste badische Eisenbahnlinie „elektrifiziert" wurde.

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