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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
77.2015, Heft 1.2015
Seite: 76
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Markgrafschaft hatte sich von Baden abgespalten und existierte als selbständiges
Territorium. Erst 1503 kam Hachberg-Sausenberg wieder zu Baden und wurde zu
Baden-Hachberg.

Dies änderte sich erst 1805: Am 2. Weihnachtsfeiertag 1805 diktierte Napoleon
nach der Schlacht von Austerlitz den Frieden von Pressburg, und Vorderösterreich
wird dem badischen Herrschaftshaus in Karlsruhe zugeschlagen. So kommt es,
dass Zell und der Hinterhag ab Beginn 1806 zum Großherzogtum Baden gehören.

Grundbesitz

Wer auch immer die Landeshoheit über Zell und den Hinterhag bis hoch zum St.
Antöni-Pass hatte, der Grundbesitz, also alles Land, Höfe, ja das ganze Dorf Zell
gehörte dem Säckinger Damenstift bzw. dem Kloster Säckingen. Zell war Dinghof
des Damenstiftes, in Zell konnte also Gericht abgehalten werden. Die Äbtissinnen
vom Damenstift Säckingen setzten sogenannte Meier ein, um den Grundbesitz des
Klosters zu verwalten. Das sogenannte große Meieramt hatten die Herren vom
Stein schon zu Zähringerzeiten inne. Das heißt, der Großteil aller säckingschen
Besitzungen wurde von deren vom Stein verwaltet.

Die Herren vom Stein
Die Familiengeschichte der Herren vom Stein, die sich wahrscheinlich nach der
Burg Altenstein benannten, birgt einige Unklarheiten. Sicher ist, dass diese Familie
das große Meieramt des Stiftes Säckingen und somit die Herrschaft über Zell
inne hatte.

Die Herren vom Stein waren blutsverwandt mit den Herren von Wieladingen.
Deren Stammburg lag an der oberen Murg. Die Ruine dieser Burg ist noch heute
auf dem schroffen Fels zu sehen. Die Herren von Wieladingen versahen das „kleine
Meieramt".

Als wahrscheinlich gilt, dass die Herren vom Stein im 12. Jahrhundert auf der
Burg Altenstein ihren Herrschaftssitz hatten.

In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts dürften sie die Burg Neuenstein bei
Raitbach gebaut haben. Auch die Burg Henschenberg in Zell war in ihrem Besitz.
Die Herren vom Stein verfügten als Stiftsmeier auch über Eigenbesitz in Säckingen
. Dieser bestand mindestens aus einem Haus und einem Hof. Säckingen war
höchstwahrscheinlich auch in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts der Hauptwohnsitz
und Herrschaftssitz der Herren vom Stein.

Sie hatten in einem weit zerstreuten Gebiet viele Lehen, Pfandrechte und Grundbesitz
. Dies sicherte ihnen einen gewissen Wohlstand, Einfluss und Macht. Bei den
Zellern waren sie, trotz ihres hohen Ansehens, eher gefürchtet als beliebt: Zu rigoros
trieben sie bei ihren Untertanen die Abgaben für die Säckinger Grundherrinnen
ein.

Für frühere Generationen der Herren vom Stein, die man dem Dienstadel (Ministeriale
) zurechnen kann, war die Burg Altenstein wahrscheinlich der bewohnte
Herrschaftssitz.

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