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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
77.2015, Heft 1.2015
Seite: 86
(PDF, 39 MB)
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Die ersten Schönauer im Wiesental

Wo Hürus Rudolf von Schönau nach der Heirat mit Margarete vom Stein lebte, ist
nicht nachweisbar. Denkbar ist, dass er seinen Herrschaftssitz in Säckingen hatte.
Falls er überhaupt auf der Burg Altenstein wohnte, dann sicher nur kurzzeitig. Ab
1345, als er offiziell das große Meieramt von den Herren vom Stein übernahm, war
er Herr über das Dorf und den Dinghof Zell, die Dörfer Riedichen, Atzenbach,
Marnbach, Adelsberg, Blauen und den Hinterhag. Seine Besitzungen am Hochrhein,
im Wehratal und im vorderen Wiesental baute er stetig aus. Sein Sohn, er hieß auch
Rudolf, übernahm dann von seinem Vater das Meieramt. Er, genannt Hürus Rudolf
IL, galt als kluger und nachsichtiger Mann, der den Einfluss und die Besitztümer der
Schönauer noch mehr ausbaute und mehrere Burgen sein eigen nannte.

Zu diesen Besitztümern kam er hauptsächlich durch seine drei Ehen. Erst war er
mit Agnes von Landenberg, dann mit Ursula von Ramstein und zuletzt mit Anna
von Klingenberg verheiratet.

Hürus Rudolf II. stand in österreichischen Diensten unter Herzog Leopold III.
Dort war er am Hofe in Wien Harnischmeister, was damals ein sehr hohes militärisches
Amt war. Aber Hürus Rudolf II. war vor allem eines: Ritter im Dienste
Habsburgs.

Alleine daraus lässt sich schon vermuten, dass Hürus Rudolf II. nicht auf der abseits
gelegenen Burg Altenstein gewohnt haben mag. Bewiesen ist, dass er ein paar
Jahre auf der Burg Schenkenberg im Aargau wohnte, ganz in der Nähe der Habsburg
, wo das Geschlecht der Herren von Habsburg herstammt. Er war wohl ein oft
gesehener Gast auf der Habsburg.

Auch dürfte die Reichshauptstadt Wien temporär sein Wohnsitz gewesen sein.
Trotz dieser „politischen Karriere" im Reich war er immer noch Herr über Zell.

Die Krise im Hause Schönau
Die Österreicher wollten ihren Einfluss in der Schweiz wieder stärken, da er im
eigentlichen Kernland der Habsburger immer schwächer wurde. Unter Herzog Leopold
III. wurde ein österreichisches/habsburgisches Ritterheer aufgestellt, was
sich als ein sehr schwieriges Unterfangen herausstellte. Die Ritter ließen sich gut
bezahlen, und der Herzog musste seine Ländereien in Oberitalien verpfänden, um
in den Krieg gegen die Eidgenossen ziehen zu können. Schlussendlich hatte er ein
stattliches Heer zusammen. Die Ritter vom Oberrhein, darunter auch Hürus Rudolf
IL, sammelten sich 1386 in Kleinbasel zum Zug gegen die Eidgenossen. Im
eidgenössischen Großbasel wurden alle Abwehrkräfte mobilisiert, als man das Ritterheer
auf der anderen, der österreichischen Rheinseite sah. Immer wieder hat es
in der Vergangenheit Übergriffe von dem zu Vorderösterreich gehörenden Kleinbasel
auf Basel gegeben. Nicht zuletzt 1376, als die Vorderösterreicher am Fasnachtsdienstag
die Basler provozierten. Aber das Ritterheer zog ohne Zwischenfälle
in Richtung Brugg, um sich dort mit den anderen Österreichern zu vereinigen.
Gemeinsam ging es dann erst nach Luzern, von dort an den Sempacher See: 8000
Mann, darunter 700 Ritter.

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