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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
77.2015, Heft 1.2015
Seite: 115
(PDF, 39 MB)
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wegung wurde nun eine Verulkung des Militärs und der ehemaligen Besatzer. So
entstanden die Garden, Spielmannszüge, Marketenderinnen (Funkenmariechen) und
der Karnevalsprinz, der in den ersten Jahren noch „Held Karneval" hieß. Beeinflusst
wurden die Bräuche und Verkleidungen nicht nur vom Militär, sondern auch von der
italienischen Oper und italienischen Schauspieltruppen, die durchs Land zogen. Der
Harlekin oder Domino sind typische Figuren aus dieser Zeit.

Hinterher wie die alte Fasnacht!

Wann ist denn nun Fastnacht? Wieso sind die Gresger und Basler mit ihrer Fasnacht
eine Woche hinterher?

Das einzig Klare am Fastnachtstermin ist die Tatsache, dass es sich um die
Nacht bzw. die Tage vor der Fastenzeit handelt.

Ein Beschluss des Konzils von Nicäa im Jahr 325 legte Ostern auf den ersten
Sonntag nach dem Frühlingsvollmond fest. Um 600 führte Papst Gregor I. eine
vierzigtägige Fastenzeit vor Ostern ein. Der Beginn der Fastenzeit wurde damals
auf den Dienstag nach Invocavit (sechster Sonntag vor Ostern) festgelegt. Invoca-
vit wird auch Funkensonntag genannt. Das heißt, das ist der Sonntag, an dem das
Schiibefüür abgebrannt wird. Der eigentliche Fastnachtstermin wäre dann der
Montag nach Invocavit. Das ist der Tag, an dem die alte Fasnacht oder Buurefas-
nacht bis heute gefeiert wird.

Mit dem Konzil von Benevent im Jahr 1091 wurden die sechs Sonntage vor Ostern
vom Fasten ausgenommen. So rückte der Beginn der Fastenzeit um sechs
Tage nach vorne auf den heutigen Aschermittwoch. Bis ins 16. Jahrhundert existierten
oft beide Fastnachtstermine, die alte Buurefasnacht und die neue Herrenbzw
. Pfaffenfastnacht, konkurrierend nebeneinander. Heute ist es nur noch in unserer
näheren Umgebung und in der Schweiz üblich, die Fastnacht zum alten Termin
zu feiern. Zell ist einer der wenigen Orte, in dem beide Termine noch nebeneinander
existieren, nämlich die Herrenfastnacht in Zell und allen Ortsteilen, außer
Gresgen. Dort hält man noch am alten Termin aus dem Jahr 325 fest, spricht also
zu Recht von der alte Fasnacht.

Rosenmontag - der Tag vor der Fastnacht

Wie ist jetzt eigentlich der Rosenmontag entstanden? Dieser Tag ist längst nicht
so alt wie die Zeller Fasnacht, und deshalb ist der Begriff Rosenmontag in Zell
verpönt und wird als rheinischer Schnickschnack abgetan. Wir sprechen vom Fasnachtsmendig
.

Das 1822 in Köln gegründete Festordnende Comitee hielt seine jährliche Hauptversammlung
jeweils am Montag nach dem vierten Fastensonntag, genannt Laeta-
re, also vier Wochen nach Fastnacht ab.

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