Freiburger historische Bestände - digital

Abb. 5: Semiprofessionelle Unterhaltungsprogramme boten die Bunten Abende. Hier die „Wiener
Damenkapelle mit Schlagwerk" bei einem Auftritt 1877 im Zeller Löwensaal,
aus: Humoristische Chronik des Gesangvereins Zell

Der Gesangverein hat vom Jahr 1874 an eine „Humoristische Chronik" geführt,
in der alle Vereinsanlässe mit Federzeichnungen festgehalten wurden. Zeichner
dieser einzigartigen Dokumente war Fritz Kohlund, den seine Sängerkameraden
nur den „Schmierpeter" nannten.

Die wilden Zwanziger?

Der Erste Weltkrieg brachte sämtliche Fastnachtsaktivitäten zum Erliegen. Auch
in der schweren Nachkriegszeit war nicht an Fastnacht zu denken. Erst 1925 sollte
wieder eine organisierte Fastnacht samt Bällen und Umzügen stattfinden. Dies
war nicht ganz unumstritten. Vor allem die Oberländische Tagespost wetterte gegen
die Fasnacht.

Am 28. Januar 1925 lehnt das Blatt in einem Artikel die Fasnacht ab, weil „Zell
nach der sozialen Schichtung eine ausgesprochene Arbeiterstadt ist, weil die Bevölkerung
in ihrer überwiegenden Mehrheit den Arbeiterkreisen angehört, die ...
nur das zum Leben Notwendigste verdienen und haben. Wäre es da nicht besser
gewesen, wenn man den Charakter der Stadt Zell als Arbeiterstadt gerade dadurch

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