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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
77.2015, Heft 1.2015
Seite: 219
(PDF, 39 MB)
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Bücher und Zeitschriften

Jiri Hönes
Flurnamenforschung im Unterricht,
Fachwissenschaftliche Hintergründe, didaktische Konzepte,
Unterrichtsbeispiele und Materialien für Baden-Württemberg,
Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren, 2012,188 Seiten,
ISBN: 978-3-8340-1013-1,19,80 Euro

Wer die Namen auf einer Ortskarte oder einem Gemarkungsplan hinterfragt, versteht in der
Regel die Umgebung, in der er lebt, besser.

Auf den ersten Blick mögen Flurnamen für den an der Geschichte interessierten Laien
Bücher mit sieben Siegeln sein. Man ist versucht, ein solches Buch schnell wieder aus der
Hand zu legen und sich leichterer Kost zuzuwenden. Während jeder etliche Vornamen kennt,
täglich von hunderten Produktnamen umgeben ist und Siedlungs-, Straßen- und Familiennamen
in großem Stil aufzählen kann, gehören Flurnamen mittlerweile zu den recht unbekannten
Namentypen. Das liegt daran, dass Flurnamen heute kaum noch eine Funktion erfüllen und
eher als „sprachliche Denkmäler" angesehen werden.

Doch das vorliegende Werk von Jiri Hönes verfolgt ein anderes Ziel: Flurnamen sind spannende
Zeugen der lokalen Kulturgeschichte. Als sprachliche Denkmäler geben sie Auskunft
über die Gestalt der Kulturlandschaft in vergangenen Zeiten, über alte Wirtschaftsformen,
vergessene Bauwerke und Ereignisse sowie frühere Besitzverhältnisse. Ganz besonders aber
liegt der Wert der Flurnamen darin, dass sie für jede einzelne Gemeinde - oft verschlüsselt -
mithin die ältesten Zeugnisse der Ortsgeschichte enthalten. Tausende von Flurnamen gehen
Jahr für Jahr durch Überbauung, Umlegung und Umstrukturierung der Landwirtschaft verloren.

Vor allem aber geht die Kenntnis von Flurnamen in der ländlichen Bevölkerung rapide zurück
. Es wird immer schwieriger, die genaue Lage der Namen im Gelände und vor allem ihre
mundartliche Aussprache im jeweiligen Ort zu erfragen. Dabei ist die örtliche Namensform
eine der wichtigsten Stützen der Namendeutung.

Die Beschäftigung mit Flurnamen bietet Raum für außerschulische Aktivitäten und eigene
Forschungen. Der Band erläutert die Thematik zunächst ausführlich aus fach wissenschaftlicher
Sicht und zeigt anschließend auf, wie sie sich im Unterricht der Grundschule behandeln lässt.

Im fachwissenschaftlichen Teil liefert Jiri Hönes einen breiten Überblick über den aktuellen
Stand der Flurnamenforschung. Diese war in den letzten Jahrzehnten nicht gerade ein gefragtes
Thema der landeskundlichen Forschung.

Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Flurnamenforschung, auch in
Deutschland, immer noch ein Stiefkind der Forschung ist.

Umso mehr hat die Arbeit von Jiri Hönes den grundsätzlichen Charakter einer äußerst
wertvollen Handreichung zur Einarbeitung in das nicht gerade leichte Gebiet der Flurnamenforschung
. Der Autor gibt praxiserprobte Unterrichtsbeispiele unterschiedlichen Umfangs,
welche an baden-württembergische Bildungsstandards anknüpfen. Neben einer vierstündigen
Einheit zur direkten Umsetzung im Deutsch- und MeNuK-Unterricht (Fächerverbund „Mensch,
Natur und Kultur") wird ein groß angelegtes Schulprojekt dokumentiert.

In dessen Verlauf wurden die Flurnamen einer gesamten Dorfgemarkung gesammelt und
in Form einer Broschüre der Öffentlichkeit vorgestellt.

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