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Erster Akt

1. Szene

12. August 1524. Bei Badenweiler. Vier Bauern beim Ausbessern eines Weges, der
zum Schloss führt: Martin Lang, Hans Schmidlin, Jakob Scherer und ein anderer
Bauer

MARTIN LANG {wirft sein Werkzeug zu Boden und wischt sich den Schweiß von
der Stirn): So, mir reicht's. Jetzt kann kommen, was will, ich rühr kein Werkzeug
mehr an. (setzt sich)

HANS SCHMIDLIN: Martin, vergiss nicht, dass wir beim Frondienst sind. Wenn
der Fronmeister wieder hier vorbeikommt und dich da sitzen sieht, dann meldet
er dich sicher dem Amtmann.

MARTIN LANG: Von mir aus, aber ich mach nicht mehr mit. Wenn euch die
Schinderei gefällt, dann plagt euch nur weiter. Vielleicht werdet ihr vom Amtmann
noch gelobt, wenn er von der Jagd zurückkommt.

JAKOB SCHERER: Sei doch vernünftig. Wir sind ja genauso verärgert wie du,
dass wir an diesem schönen Erntetag hier fronen müssen, wo unsere Frucht reif
auf den Feldern steht.

Der andere BAUER: Ja, es ist nicht recht, dass uns der Amtmann heute diese Arbeit
befohlen hat. Aber er ist nun einmal die Obrigkeit, und diese ist von Gott.

MARTIN LANG: Diese Obrigkeit von Gott! Vielleicht vom Teufel, aber auf keinen
Fall von Gott.

HANS SCHMIDLIN: Sei vorsichtig. Wenn dich jemand hört, dann kannst du die
nächsten Wochen im Turm des Schlosses zubringen.

JAKOB SCHERER: Denk' doch auch an deine Frau und deine Kinder!

MARTIN LANG: Lieber im Turm sitzen, als hier in dieser Hitze schuften müssen.

Der andere BAUER: Verzweifle nicht. Der Herr wird uns helfen.

MARTIN LANG: Doch nur, wenn wir uns selbst helfen.

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