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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2015-02/0022
JAKOB: Der Hammerstein hat mir berichtet, dass die Bauern oben bei Stühlingen
ihrem Herrn, dem Grafen von Lupfen, bereits die Frondienste verweigert haben
und sie am übernächsten Sonntag in großer Zahl auf die Waldshuter Chilbi gehen
wollen, um über ihr weiteres Vorgehen zu beraten.

MARTIN: Woher weiß denn der Hammerstein das alles?

JAKOB: Vor einiger Zeit hat ihn ein Fahrender auf einer Kilchweih angesprochen,
und als dieser merkte, dass er ebenfalls unzufrieden ist, hat er ihn ins Vertrauen
gezogen. Seitdem haben sie sich schon mehrmals getroffen, und nach der
Waldshuter Chilbi will er wieder zu ihm kommen. Da wäre es dem Hammerstein
recht, wenn auch wir dabei sein könnten. Von Kandern und Wollbach haben
bereits zwei zugesagt.

MARIE: Um Gottes willen. Lasst die Finger davon. Ihr seid doch viel zu schwach,
um etwas gegen die Herren zu unternehmen.

MARTIN: Die meisten Bauern sind unzufrieden, Marie, und wenn sich alle diese
erheben, dann wären wir nicht mehr zu schwach. Herrgott, es ist nicht zu glauben
, was du mir da berichtet hast. Wann und wo wollt ihr euch denn treffen?

JAKOB: Am 24. August ist die Waldshuter Chilbi, und am Sonntag drauf sollen wir
nachts um zehn bei der alten Waldhütte von Feuerbach sein.

MARIE: Nein, Martin, du gehst mir nicht dorthin. Das nimmt kein gutes Ende.

MARTIN: Ich weiß doch gar nicht, ob ich hingehe. Da hab' ich ja noch mehr als
zwei Wochen Zeit zum Überlegen.

JAKOB (gibt Martin ein Zeichen): Ich werd mir's auch noch überlegen. Jetzt will
ich aber gleich zum Schmidlin Hans. Gut' Nacht.

MARTIN: Gut' Nacht, Jakob.

MARIE: Wärst du nur nicht vorbeigekommen. Ich hab' keine ruhige Minute mehr,
wenn ihr dorthin geht.

JAKOB: Es ist ja nicht sicher, ob wir gehen, (will hinaus)

MARTIN: Wart', ich begleit' dich noch.

MARIE (hinter ihnen her): Mein Gott, bleibt doch vernünftig. Das bringt uns alle
nur ins Elend.

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