Freiburger historische Bestände - digital

4. BAUER: Und der trotzdem immer noch gleich fett ist.

URSULA HURST: Hört auf mit euren Spottreden. Der Prior kommt nur, um uns
die Messe zu lesen.

2. BAUER: Morgen lesen wir ihm die Messe, wenn wir Bürgeln eingenommen haben
.

URSULA HURST: Haltet ein mit eurem gottlosen Tun! Der Herr wird euch strafen
.

3. BAUER: Zuerst wird er die Fürsten, Bischöfe und Äbte strafen, die uns schinden
, als wären wir ihr Vieh.

5. BAUER: Halt doch keine langen Reden. Jetzt gibt es Besseres zu tun. (zum
Schaffner) Hol Wein, du Nonnenknecht. (Schaffner geht ängstlich ab.) Aber
wenn du nicht mehr kommst, dann zünden wir das Kloster an.

1. BAUER (zu der jungen Nonne): Du gefällst mir doch zu gut.

URSULA HURST (stellt sich vor sie): Lass ab, Bauer/ (Dieser will auf die Nonne
zu, doch die Meisterin stößt ihn zurück.)

1. BAUER: Ha, Ihr seid gar nicht so schwach, (will von Neuem auf die Nonne zu)

4. BAUER: (hält ihn zurück) Komm, hör auf. Die sind doch viel zu brav für uns.

1. BAUER: Meinst du?

6. BAUER: Wir haben jetzt Wichtigeres zu tun. Das können wir alles gut gebrauchen
, was hier drin ist.

URSULA HURST: Ihr werdet uns doch nicht ausrauben wollen?

2. BAUER: Wir nehmen uns nur, was man uns und unseren Vorfahren seit Jahrhunderten
gestohlen hat.

URSULA HURST: Das könnt ihr nicht tun. Das ist doch unser Kloster.

3. BAUER: Das uns im Auftrag von Sankt Blasien ausbeutet. Nein, wir haben genug
von dieser Schinderei und wollen endlich frei sein. (Der Schaffner bringt
einen Krug Wein.) Komm, gib her! (Er nimmt den Krug und trinkt daraus, dann
gibt er ihn weiter.)

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