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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2015-02/0053
LANDVOGT: Hört, die Lage ist ernst, denn die Besatzung der Burg ist zu
schwach, um den Bauern lange Widerstand zu leisten. Noch gestern hoffte ich
auf die Hilfe der Basler, doch jetzt käme auch diese zu spät.

LANDSCHREIBER: Wir haben aber dem Markgrafen versprochen, ihm sein
Schloss zu erhalten.

LANDVOGT: Erhalten wir es ihm denn, wenn es nachher nur noch eine Ruine ist?
(zum Wachposten auf der Mauer) Wache, wie ist die Lage?

WACHPOSTEN: Herr, immer mehr Bauern strömen vor dem Schloss zusammen.
Und von der Tüllinger Höhe ziehen noch neue Scharen heran. Doch unten ist
vorher einer aus der Menge getreten und nähert sich nun mit einem weißen
Tuch dem Tor.

LANDVOGT (zu einem Hauptmann): Lauft schnell hinunter, damit man nicht auf ihn
schießt. (Dieser geht ab.) - Es scheint, dass man mit uns verhandeln will.

2. HAUPTMANN: Herr, es wäre besser, man würde sie zusammenschießen.

LANDVOGT: Nein, Hauptmann. Das wäre das Dümmste, was wir tun könnten.
Vielleicht lässt sich der ganze Streit noch friedlich lösen. Ihr wisst, dass alles
um uns herum in Aufruhr ist. Im Breisgau sind die meisten Burgen schon in
Flammen aufgegangen, wie mir der Markgraf durch einen Boten mitteilen ließ.
Dieses Schicksal darf Rötteln nicht ereilen. (Der 1. Hauptmann kommt mit dem
Abgesandten der Bauern.) - Was willst du?

BAUER: Herr Landvogt, Rötteln ist von uns eingeschlossen, und jeder Widerstand
ist sinnlos.

LANDVOGT: Dies zu beurteilen musst du schon uns überlassen.

BAUER: Herr, wir haben nicht die Absicht, Rötteln zu zerstören. Doch die Basler
sollen es auch nicht besetzen, wie Ihr dies gewünscht habt.

LAND VOGT: Wer hat euch so etwas gesagt?

BAUER: Der Bote der Basler wurde von uns abgefangen, und der Antwortbrief
des Rates der Stadt fand sich noch bei ihm. (alle erstaunt)

LANDVOGT: Gut, dann wisst ihr also Bescheid. Ja, es war meine Absicht, die Besatzung
von Rötteln durch Basler verstärken zu lassen, denn diese Burg sollte
nicht das Schicksal so vieler von euch zerstörter Schlösser teilen.

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