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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2015-02/0058
SICKINGEN: Herr, bis jetzt ist in Euren Landen noch kein Blut geflossen, so dass
eine friedliche Lösung immer noch möglich ist.

MARKGRAF ERNST: Ich glaube nicht mehr daran. Je zurückhaltender ich bin,
desto frecher werden sie. Seit zwei Wochen belagern sie die Hochburg, und um
Freiburg herum liegen etwa 12 000 Bauern, wovon viele aus meinen Landen
stammen. Meine Frau und meine Kinder musste ich hinter den Mauern der
Stadt zurücklassen. Doch wer weiß, ob die Belagerten noch lange aushalten.
Und ich musste bei Nacht nach Breisach fliehen. Aber jetzt ist meine Geduld zu
Ende, und ich werde versuchen, sie gewaltsam niederzuwerfen.

CRONBERG: Und, wie soll dies geschehen?

MARKGRAF ERNST: Wie? In Straßburg werde ich Reisige anwerben und dann
Basel bitten, mich einzulassen, um von dort aus gegen meine Untertanen vorzugehen
.

SICKINGEN: Dies wird Basel sicher nicht gestatten, denn die Stadt ist froh, dass
sie den Aufruhr in ihrer eigenen Landschaft gut überstanden hat und die Bauern
durch einige Zugeständnisse von größeren Gewalttaten abhalten konnte.

CRONBERG: Und außerdem will Basel sicher die vielen Zinsen und Gülten, die
es in der Markgrafschaft besitzt, nicht leichtfertig aufs Spiel setzen.

MARKGRAF ERNST: Wir werden ja sehen. - Außerdem will ich den Herzog Anton
von Lothringen um Hilfe bitten. (Überraschung bei den Gesandten) Er hat
ja auch keinen Augenblick gezögert, als ihn die elsässischen Landvögte um Unterstützung
gebeten haben. Wie mir mitgeteilt wurde, steht er mit seinen Söldnern
schon bei Zabern und schickt sich an, die elsässischen Bauern niederzuwerfen
.

CRONBERG: Herr, das könnt Ihr nicht tun. Das würde ein furchtbares Blutbad
geben.

SICKINGEN: Es gibt wohl sicher noch einen Weg der Verhandlungen.

MARKGRAF ERNST: Nein, den gibt es nicht mehr, denn die Bauern selbst haben
mir diesen Weg versperrt. Nun wird sie nur noch Gewalt zur Vernunft bringen.
Macht Euch bereit, denn morgen in der Frühe brechen wir nach Straßburg auf.
(alle ab)

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