Freiburger historische Bestände - digital

sandt, damit sie dies dem Rat mitteilen. Doch die Bauern geben halt nicht nach,
wie jetzt ihr Zug gegen Breisach wieder zeigt.

STURM: Vielleicht befürchten sie, dass Ihr mit dem lothringischen Herzog dort
über den Rhein setzen wolltet.

MARKGRAF ERNST: Das könnte sein. (Ein Diener tritt ein.) Was gibt's?

DIENER: Herr, die Edlen von Sickingen und Cronberg sind von Basel zurück und
wünschen Euch dringend zu sprechen.

MARKGRAF ERNST: Gut, sie mögen kommen. (Der Diener geht ab.) Vielleicht
wissen sie etwas von Breisach, denn ihr Weg führte sie ja dort vorbei. (Die beiden
treten ein.) Willkommen, Sickingen und Cronberg. Ihr seid schnell geritten
.

SICKINGEN: Ja, Herr, besonders seit Breisach.

MARKGRAF ERNST: Warum, was ist mit Breisach geschehen?

SICKINGEN: Die Stadt hat mit den Bauern einen Vertrag geschlossen.

MARKGRAF ERNST: Was redet Ihr! - Das ist nicht möglich.

SICKINGEN: Doch, es ist so. Die Übermacht der Bauern war zu groß.

MARKGRAF ERNST: Die Bauern in Breisach. Das ist nicht zu glauben!

CRONBERG: Herr, die Breisacher haben die Bauern nicht in die Stadt eingelassen
, und sie sind auch nicht in eine Bruderschaft mit ihnen getreten. Sie haben
sogar das Kloster Marienau vor den Stadtmauern abgerissen und den
Durchgang in die Stadt zugemauert, als sie erfuhren, dass die Bauern mit Hilfe
der Äbtissin und der ihr ergebenen Nonnen von dort aus eindringen wollten
.

MARKGRAF ERNST: Gut, aber warum stimmten sie dann diesem Vertrag zu?

CRONBERG: Sonst hätten die Bauern die Stadt beschossen.

MARKGRAF ERNST: Was hat man ihnen denn zugesichert?

CRONBERG: Sie würden kein Volk, es sei deutsch oder welsch, über die Rheinbrücke
und durch die Stadt lassen.

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