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kommt es auch unter seiner Mitwirkung zur Gründung der Sparkasse. Für Nolte
„markierten die Gemeindewahlen von 1832/33 in Baden den Durchbruch einer
ersten Fundamentalpolitisierung und zugleich das breitenwirksame Eindringen des
Liberalismus in die Gemeindepolitik und ihre Institutionen."20 Dem Schopfheimer
Abgeordneten Marget und dem Lörracher Grether wurden 1832 begeisterte Empfänge
bereitet als Anerkennung für die liberale Verfassungsreform. Als im gleichen
Jahr die Pressefreiheit wieder bedroht war, gab es schon im April eine der ersten
Reaktionen darauf in der „Wiesentäler Adresse" von Bürgern aus Lörrach,
Schopfheim und vieler Landorte der Umgebung.21 „Die Wahlresultate [H.B. zu
den Landtagswahlen] ... lassen den Schluss zu, dass im Lörracher und Müllheimer
Raum fast stets, im Schopfheimer Bezirk meist Regierungsgegner die Mehrheit erhielten
."22
Für Lörrach brachte die Zeit danach aber auch Kontinuität. Denn mit Grether,
Schultz und Hüglin wurden zwischen 1832 und 1844 drei Bürgermeister aus der
Zeit zuvor wiedergewählt. Dennoch erfahren wir von den Bürgermeistern bis 1871
nur sehr wenig, es sei denn, sie sind wie Johann Georg Grether in die Landespolitik
eingestiegen oder waren wie Karl Wenner in die Revolution von 1848/49 verwickelt
. Nur von Johann Georg Grether und Jakob Rupp gibt es ein Porträt. Auch
die sonst so beredte Quelle für das 19. Jahrhundert in Lörrach, Eduard Kaisers Lebenserinnerungen23
, geben zur Lokalpolitik und zu den Bürgermeistern nur wenig
Detailliertes her. Selbst die Erhöhung des Gehalts von 75 für Johannes Roser auf
500 Gulden für Johann Ludwig Kalame gut 50 Jahre später änderte nichts an der
Tatsache, dass das Amt ehrenamtlich auf „Honorarbasis" ausgeübt wurde. Grether,
Abb. 4: Johann Georg Grether
Bürgermeister 1814-1818,
Oberbürgermeister 1818-1820 und
1832-34
Bürgermeistergalerie Rathaus Lörrach
Maler: unbekannt
Foto: H. Bernnat
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