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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
78.2016, Heft 1.2016
Seite: 37
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Abb. 12: Dr. Heinrich Graser
Bürgermeister 1927-1933
Bürgermeistergalerie Rathaus Lörrach
Maler: Adolf Strübe, Maulburg
Foto: L. Frick, Stadt Lörrach

bei 16.000 Einwohnern 2.200 Erwerbslose. Die Stadt versuchte durch Einführung
eines freiwilligen Arbeitsdienstes, der zum Beispiel Instandhaltungsmaßnahmen
auf der Röttier Burg durchführte, und durch Notstandsarbeiten die Not zu lindern
.57 Doch dies konnte nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein. Auch die politische
Situation radikalisierte sich in Lörrach. Waren bei der Reichstagswahl 1930
die Kommunisten die stärkste Partei, so waren es bei den beiden Reichstagswahlen
1932 schon die Nationalsozialisten. Saalschlachten und gewalttätige Auseinandersetzungen
gehörten zum politischen Alltag. Im Dezember 1930 musste die Polizei
sogar bei einer Stadtratssitzung ordnend eingreifen, als kommunistische Mandatsträger
die Entscheidung über die Erhöhung kommunaler Steuern durch Stören zu
verhindern suchten.58 Nach den Kommunalwahlen 1930 hatten KPD mit 25 und
NSDAP mit 11 schon fast die Hälfte aller Sitze im Lörracher Stadtparlament. Beide
lehnten 1931 den städtischen Haushaltsplan ab.

Graser galt als exzellenter Verwaltungsmann und Jurist, doch angesichts dieser
Verhältnisse schien er machtlos. Zumal er über keine politische Hausmacht verfügte
und wohl nicht das charismatische Auftreten seines Vorgängers Gugelmei-
er hatte. Er hatte aber, das muss man ihm zugutehalten, Schwierigkeiten zu bewältigen
, die die Zeiten seines Vorgängers noch übertrafen. Seine Versuche über
städtische Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen die Not zu lindern, sind anerken-

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