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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
78.2016, Heft 1.2016
Seite: 40
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Abb. 13: Reinhard Boos Bürgermeister 1933-1945. Fotographie Stadtarchiv Lörrach

Bürgermeistergalerie Rathaus Lörrach

war er Leiter der Lörracher NSDAP-Ortsgruppe geworden, ein Jahr später auch
Kreisleiter. Mit ihm ist der organisatorische und ideologische Aufbau der NSDAP
in Lörrach verbunden, die vorher nur ein Schattendasein geführt hatte.

Dass Boos die Lörracher Stadtverwaltung systematisch gleichgeschaltet, wobei
dies teilweise gar nicht nötig war, und Parteiwirtschaft betrieben hat, ist bei Neisen
hinlänglich beschrieben. Ein bezeichnendes Bild auf Boos wirft aber sein Verhalten
gegenüber seinem Vorgänger. Graser war sogar kurzfristig als Jurist dessen
Stellvertreter. Graser hatte ja sogar auf ein gutes Verhältnis zu Boos gehofft. Boos
hatte Graser nicht weiterversichert, so dass er Pensionsansprüche aus der Zeit seiner
Tätigkeit für die Stadt Lörrach verlor. Er ging gegen ihn auch wegen falscher
Abrechnung seiner Fahrtspesen von 1922 bis 1933 vor und weil er als Vertreter der
Stadt die Interessen gegenüber der Thüringer Gasgesellschaft vernachlässigt habe.
Als Graser dagegen klagte, vertreten übrigens durch Friedrich Vortisch, warf Boos
ihm in einem Schriftwechsel 1941 eine „moralisch infame" Haltung vor. Zudem
weist er dessen Ansprüche auch mit dem politischen Argument zurück, Graser
habe „eine bewusste Hinrichtung zu den damaligen sogenannten Mehrheitsparteien
(Demokraten, Sozialdemokraten, Zentrum)" gehabt und „die Rechtsparteien,
das muss ausdrücklich festgehalten werden, haben Dr. Graser nie als zu Ihnen ge-

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