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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
78.2016, Heft 1.2016
Seite: 43
(PDF, 39 MB)
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die der deutsche Staat (1940-44) selbst hereingeholt hatte. Man erzählte sich, daß
einige Lehrer (zwangsverpflichtete Elsässer), die französische Reserveoffiziere
waren, die französische Uniform nur aus dem Koffer zu holen hatten, als die Franzosen
einmarschierten."77 So scheinen sie beim Einmarsch auch zielstrebig zum
Haus von Pfeffer in der Jahnstraße marschiert zu sein und den 66jährigen zu dessen
Erschrecken mitgenommen zu haben. Dabei wollten sie ihm nur ultimativ eröffnen
, dass er als neuer Bürgermeister vorgesehen ist. Er erfüllte drei wichtige
Voraussetzungen: Er hatte als ehemaliger Kämmerer Verwaltungserfahrung, er war
als Nazi-Gegner bekannt und verfolgt worden und, nicht unwichtig, er konnte
Französisch. Durch eine Bekanntmachung der französischen Militärregierung von
Lörrach wurde er am 2. Mai 1945 eingesetzt. Lörrach war zwar im Krieg kaum
getroffen worden, aber dem Befehl Nero folgend hatten auch hier fanatische Nationalsozialisten
noch einige wichtige Infrastrukturen wie Brücken zerstört. Nur
noch 5000 der eigentlich 20 000 Einwohner wohnten bei Kriegsende in Lörrach.

Die zu bewältigenden Probleme können nur angedeutet werden. „Es fehlte an allen
wichtigen Lebensgütern. Es war die Zeit der Magermilch und des Brotes aus
Maismehl, es war die Zeit, in der Kinder mit Spinat aus Brennesseln gefüttert wurden
. Scharenweise zogen Männer und Frauen in die Umgebung von Lörrach, um
bei den Bauern Lebensmittel zu hamstern..4'78 Arbeitslosigkeit, Ernährungsproble-

Abb, 14: Josef Pfeffer
Bürgermeister 1945-1948
Bürgermeistergalerie Rathaus Lörrach
Gemälde: H. Herwig
Foto: H. Bernnat

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