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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
78.2016, Heft 1.2016
Seite: 51
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meisters. 1961 konnten sich die Freien Wähler mit einem Überraschungskandidaten
gegen den späteren Justizminister Eyrich durchsetzen und 1969 versagten acht
von zwölf SPD-Stadträten ihrem eigenen Kandidaten Arthur Roser die Unterstützung
und wählten mit CDU und Freien Wählern Edmund Henkel, der den Freien
Wählern angehörte, zum neuen Bürgermeister. Die alten Lager schienen nicht
mehr verlässlich zu funktionieren, was die Parteien, in diesem Fall die SPD, vor
innere Zerreißproben stellte.

Die 1982 erschienene umfangreiche Stadtgeschichte zur Erinnerung an das 300
Jahre zuvor zum zweiten Mal verliehene Stadtprivileg ist bis zum Ende der Amtszeit
von Pfeffer mit wissenschaftlichem Anspruch beschrieben. Danach hat man allerdings
die weitere Beschreibung der Stadtgeschichte in Form eines Berichts dem amtierenden
Oberbürgermeister Hugenschmidt überlassen. Ohne seine Leistung zu
schmälern, bleibt es doch ein Desiderat auf die Zeit der Stadtgeschichte unter Braye
und Hugenschmidt, für die wichtigen Jahre der Nachkriegsgeschichte von 1948
-1983 noch einmal einen kritischen wissenschaftlichen Blick zu werfen. Somit
bleibt es hier bei einem kursorischen Überblick über Hugenschmidts Leistungen.

Unter Hugenschmidt wurde mit der Erschließung des Salzert begonnen und damit
der Wohnungsbau noch einmal intensiviert. Zwischen 1961 und 1980 ist die
Zahl der Wohnungen von 3100 auf 5600 gestiegen. Das städtische Krankenhaus
wurde erweitert und modernisiert, eine Kinderklinik und ein Schwesternwohnheim
gebaut. Die neue Jugendherberge und der weitere Ausbau von Kindergärten
und Schulen wurden verwirklicht. Der Bau der Neumattschule, der Eichendorffschule
, der Pestalozzischule, der Theodor-Heuss-Realschule und die Erweiterung
der Hellberg-Schule, der Schloßbergschule, der Albert-Schweitzer-Schule und des
Hebel- und Hans-Thoma-Gymnasiums fallen in seine erfolgreiche Zeit, ebenso
wie der Aufbau von PH, Musikschule, Volkshochschule und Museum. Für die
1977 nach Protesten mit OB Hugenschmidt an der Spitze geschlossene PH erhielt
Lörrach eine Berufsakademie, die sich bald als Erfolgsmodell herausstellen sollte.
Vor allem aber die Landesgartenschau 1983 und damit verbunden die Entwicklung
des Grütt zum städtischen Sport- und Naherholungsgebiet mit einem Campingplatz
bleiben mit seinem Namen verbunden. Das Grütt dient auch als Wasserschutzgebiet
mit neuem Wasserwerk. Überhaupt wurde für den Sport viel getan,
mit dem Bau von neuen Hallen und der Erweiterung des Freibades und dem Bau
des Hallenbades. Allerdings fallen in seine Zeit auch der Abriss des „Hirschen"
zugunsten des heutigen Kaufhauses Karstadt und die Aufgabe des „Trämli" 1967.
Vorrang hatten Autoverkehr und Modernisierung. Beim öffentlichen Nahverkehr
wird auf den Bus gesetzt. Die Stadt wird allerdings durch den in Zusammenhang
mit der Landesgartenschau verwirklichten Bau der A98 vom Durchgangsverkehr
entlastet. Hugenschmidt entlastete die Stadt von Aufgaben und Kosten und übergibt
das Sozialamt an den Landkreis. Bei der Lösung von Abwasser- und Abfallentsorgung
wird verstärkt auf überlokale Lösungen gesetzt. Markanter Punkt ist
hier die Kläranlage Bändlegrund durch den Wiese-Zweckverband. Die Zusammenarbeit
mit Basel und Riehen wurde intensiviert. Ein Meilenstein für die Aus-

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