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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
78.2016, Heft 1.2016
Seite: 54
(PDF, 39 MB)
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lern in Hauingen und Brombach hatte sich ja massiver Protest gegen die Eingemeindung
manifestiert und das Wahlverhalten ist dort als Protest dagegen zu werten
. Hugenschmidt war klarer Befürworter der Gemeindereform. Aus den drei
Bürgermeistern Leber (Brombach), Rupp (Hauingen) und Heitz (Haagen) wurden
Ortsvorsteher. Hugenschmidt hat viel dazu getan, das Verhältnis zu den drei Ortsteilen
zu verbessern. Geholfen hat ihm dabei, dass mit dem Haagener Adolf Heizmann
(SPD), Hermann Harrer (CDU) und Werner Lacher (Freie Wähler) drei Politiker
, später auch FraktionsVorsitzende, das alte Lagerdenken aufgaben und an einer
konstruktiven Politik für Lörrach interessiert waren. Allerdings hatten Rathausneubau
, Folgen der Eingemeindungsverträge und die Landesgartenschau mit
Nebenkosten den städtischen Haushalt nicht unerheblich belastet. Hugenschmidt
kandidierte 1983 nach 23 Jahren als OB nicht mehr, obwohl er erst 58 Jahre alt
war. Der Erfolg der Landesgartenschau zum Abschluss dürfte ihn über die harten
Kämpfe während der Eingemeindungszeit hinweggetröstet haben. Die Stadt dankte
ihm mit der Ehrenbürgerwürde, die ihm auch die Stadt Sens verlieh. Sein eher
poppiges Porträt ließ er sich von dem zeitweise in Schallstadt bei Freiburg lebenden
Künstler Werner Berges anfertigen. Hugenschmidt ist 2010 gestorben, sein
Grab ist auf dem Friedhof in Stetten.

VIII. Gegenwart und Ausblick

1983 bedeutet nicht nur das Ende der Amtszeit Hugenschmidts, sondern auch
der Beginn der Zeit, die der Autor politisch aktiv in Lörrach miterlebt hat. Zudem
sind seine Nachfolger selbst noch aktiver Teil der Zeitgeschichte. Insofern wird
sich das letzte Kapitel kurz fassen, aber noch ein Resümee ziehen und einen Ausblick
geben. Dabei bieten die Amtszeiten von Rainer Offergeid und Gudrun Heu-
te-Bluhm durchaus interessante Aspekte für eine längere Behandlung.

In einer lange geheim gehaltenen Aktion war es einer kleinen Wahlfindungs-
kommission der SPD gelungen, einen Coup zu landen: mit dem Juristen Rainer
Offergeid. Es galt schon als eine kleine Sensation, als bekannt wurde, dass er sich
in der Lörracher „Provinz" zum Wahlkampf stellte. Und er wurde 1983, gegen den
Schliengener CDU Bürgermeister und späteren Landrat Alois Rübsamen, im zweiten
Wahlgang als zweiter Sozialdemokrat zum Oberbürgermeister gewählt. Übrigens
mit der Rekordbeteiligung bis heute von 70,4% bei Oberbürgermeisterwahlen
. Im ersten Wahlgang hatte Rübsamen noch knapp vor Offergeld gelegen. Doch
der Verzicht des liberalen Peter Jensch, im ersten Wahlgang mit immerhin 14,3%,
und eine gestiegene Wahlbeteiligung kamen Offergeld zugute. Offergeld, 1937 in
Genua geboren, lebte vor seiner Lörracher Zeit in Waldshut. Schon 1969 zog er in
den Bundestag ein. Unter Helmut Schmidt bekleidete er das Amt eines Ministers
für wirtschaftliche Zusammenarbeit.

Mit dem Ende der Regierung Schmidt 1982 musste Offergeld sich neu orientieren
und stand daher einem politischen Engagement in der Nähe seiner alten Hei-

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