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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
78.2016, Heft 1.2016
Seite: 61
(PDF, 39 MB)
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Die Aufgabe war in Lörrach nicht mehr „nebenher" zu erledigen, sondern wurde
zur Hauptbetätigung. Grether konnte sich dies noch leisten, weil er vermögend
war. Ab 1906 war Bürgermeister von Lörrach ein bezahlter Hauptberuf. Auch änderte
sich der zuvor ausgeübte Beruf: man könnte fast sagen vom Wirt zum Juristen
. Waren die Bürgermeister vor 1927 im weiteren Sinne „liberal", soweit man
das vor 1844 im einzelnen überhaupt genau feststellen konnte, so beginnt ab 1946
mit der Ausnahme Hugenschmidt die Zeit der CDU- und SPD-Bürgermeister. Dabei
ist bemerkenswert, dass von der CDU nur Gudrun Heute-Bluhm direkt gewählt
worden ist, obwohl die CDU über die ganze Zeit fast immer die stärkste Fraktion
im Lörracher Gemeinderat war. Dies unterstreicht, dass Bürgermeisterwahlen Persönlichkeitswahlen
sind und oft anderen Gesetzen folgen. Vor 1872 muss man mit
einem Urteil über die Qualität der Bürgermeister vorsichtig sein, da die Quellenlage
für einige zu dünn ist. Doch zumindest gab es darunter einige Fähige wie Johann
Jakob Grether, Karl Wenner und Paul Feldkirchner. Für die Zeit nach 1872
kann man sagen, dass Lörrach mit seinen Bürgermeistern Glück gehabt hat. Relativiert
muss diese Aussage dahin gehend werden, dass dies für Boos gar nicht und
für Graser nur mit Einschränkung gilt. Diese bezieht sich auf seine unklare Haltung
zum Nationalsozialismus. Doch Grether, Gugelmeier, Pfeffer, Braye, Hugenschmidt
, Offergeid und Heute-Bluhm haben in ihrer Zeit und auf ihre Art Akzente
gesetzt, die die Stadt weitergebracht haben. Es ist dem jetzigen Amtsinhaber Jörg
Lutz zu wünschen, dass er diese Reihe fortsetzen kann. Allen Lörracher Bürgerinnen
und Bürgern ist aber dringend ans Herz zu legen, was Helmut Schmidt in einem
Wahlaufruf für Rainer Offergeld 1983 geschrieben hatte: „Bitte überlassen
Sie die Wahl eines Oberbürgermeisters nicht den anderen. Gehen Sie wählen."94

Anmerkungen

I. Zu den Tabellen

Quellen für Tabellen 1-4: Stadtarchiv Lörrach, IV 2/1; Gerhard Moehring - Vögte und Bürgermeister
der Stadt Lörrach, in: Unser Lörrach Bd. 6, Lörrach 1975, S. 31ff; für einige Lebensdaten
der Bürgermeister in den Tabellen 1 und 2 bin ich Herrn Karlheinz Hahn aus Lörrach dankbar; Ergänzungen
durch eigene Recherchen

Tabelle 5: Eigene Zusammenstellung, für Hilfen und Auskünfte danke ich Herrn Karlheinz Huber,
Stadt Lörrach.

II. Zu den Quellen

Soweit sie so vorlagen, wurde die originale Rechtschreibung und Zeichensetzung übernommen.

III. Zum Text

1 Oberbadisches Volksblatt, 19. September 1906

2 Robert Neisen - Lörrach und der Nationalsozialismus, Hg. Stadt Lörrach, Lörrach 2013, S. 246

3 Zitiert nach: Gemeindeordnung für Baden-Württemberg, Hg. Landeszentrale für politische Bildung
, Stuttgart 2014, S. 91, 94 (Gemeindeordnung), 362 (Grundgesetz),363 (Landesverfassung)

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