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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
78.2016, Heft 1.2016
Seite: 73
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am Sonntagvormittag und Mittwochabend für jeweils zwei Stunden. 1969 erschien
ein Museumsführer, in dessen Vorwort Oberbürgermeister Hugenschmidt für die
Weiterentwicklung des Museums warb: „Schon vor einigen Jahren hat der Gemeinderat
beschlossen, das alte Hebel-Gymnasium zu renovieren und dann in dessen
größeren und geeigneteren Räumen das jetzt in räumlicher Enge der ehemaligen
Hofküferei eingerichtete Museum besser und schöner unterzubringen". Diese
Aufgabe müsse nun bald angegangen werden.8

Zu den von Hugenschmidt angemahnten schnellen Entscheidungen kam es jedoch
nicht sofort. Letztlich waren es städtebauliche Gründe, die dem Museum einen
entscheidenden Impuls für seine Weiterentwicklung gaben. Der Bau der neuen
Weinbrennerstraße war 1975 so weit fortgeschritten, dass nun auch das Heimatmuseum
weichen musste, um die Straße in Betrieb nehmen zu können.

Mit dem Abriss der alten Hofküferei verlor Lörrach erneut eines seiner schönen
barocken Amtsgebäude. Das bis dahin noch weitgehend erhaltene geschlossene Ensemble
der barocken Amtsstadt rund um den Platz, der seit 1936 Burghof heißt, wurde
dadurch zerstört. Die Sammlungen des Museums wurden verpackt und auf verschiedene
Lager im Stadtgebiet verteilt. Doch die Zukunft des Museums war beim
Abriss des Heimatmuseums bereits gesichert: Der Gemeinderat hatte beschlossen, es
im ehemaligen Pädagogium in deutlich großzügigerer Form neu einzurichten.

Das 1978 eröffnete Museum am Burghof

Fritz Wilhelm erhielt den Auftrag zum Umbau des ehemaligen Pädagogiums
zum Museumsgebäude, in dem einst Johann Peter Hebel gewohnt und unterrichtet
hatte. Es fiel die Entscheidung, das Gebäude völlig zu entkernen und nur die barocke
Außenfassade stehen zu lassen.9 Großzügige offene Ausstellungsflächen ermöglichten
nun eine moderne Präsentation der Sammlungen. Mit der Wiedereröffnung
im neuen Haus 1978 erhielt das Museum auch einen neuen Namen. Der Begriff
Heimat schien veraltet und überdies teilweise belastet. Die Standortbezeichnung
„am Burghof signalisierte nach allgemeiner Auffassung dagegen Offenheit.
Diesem Ziel diente auch die Entscheidung des Gemeinderates, im neuen Museum
ebenfalls den freien Eintritt beizubehalten, um damit möglichst viele Menschen zu
erreichen. Nicht im allgemeinen Bewusstsein war die Tatsache, dass der Begriff
Burghof in Lörrach eigentlich gar keine Tradition besaß und der angrenzende Platz
erst im Dritten Reich diesen Namen erhalten hatte. Vielmehr wurde der als offen
empfundene Museumsname zum Vorbild auch für weitere Einrichtungen: Der Soziale
Arbeitskreis S AK nannte sein damaliges Domizil Alte Feuerwache bis zu seinem
Umzug ins Alte Wasserwerk ebenfalls Burghof und auch das zunächst unter
dem Begriff Bürgerhaus geplante Kulturzentrum übernahm diesen Namen.10 Weil
am Rhein folgte analog mit dem Namen Museum am Lindenplatz.

Die Neueröffnung als Museum am Burghof war ein Meilenstein in der Lörracher
Museumsentwicklung. In den großzügigen neuen Räumen entfaltete die

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