Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
78.2016, Heft 1.2016
Seite: 76
(PDF, 39 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2016-01/0078
er nun in jahrelanger Arbeit Tausende von Sammlungsstücken mit Text und Foto
auf Karteikarten und legte so nach Schultz die zweite entscheidende Grundlage für
das heutige Museumsinventar. Er hielt weiter Vorträge, transkribierte Schriften der
Sammlung und übernimmt bis heute im hohen Alter noch regelmäßig Aufsichts-
dienste. Neben dieser wertvollen Kontinuität bedeutete das Jahr 1991 aber auch
eine klare Zäsur. Mit Markus Moehring gab es erstmals einen vom Gemeinderat
bestimmten und von der Stadt bezahlten Museumsleiter, der für diese Tätigkeit
über eine entsprechende wissenschaftliche Ausbildung verfügte. Als Historiker
und Volkskundler hatte er sich schon im Studium auf die Museumstätigkeit vorbereitet
, am Henry Ford Museum bei Detroit/ USA ein Museumsvolontariat absolviert
und in Bad Bellingen das Oberrheinische Bäder- und Heimatmuseum bei
dessen Aufbau geleitet. Im Museum am Burghof hatte er bereits mit Sonderausstellungen
über Lörrach im Dritten Reich oder Lörrachs Verhältnis zur Schweiz
neue Formate entwickelt.14 Neben dem Museumsleiter wurde mit Dagmar Fük-
Baumann auch die erste Museumssekretärin eingestellt. Die Museumsverwaltung
war bis dahin noch weitgehend im Rathaus oder von zuhause aus erfolgt.

Integrative Sonderausstellungen, Museumsdepot und Sammlungsdatenbank

Nun begann eine grundlegende organisatorische Umstrukturierung des Museumsbetriebes
. Statt an drei öffnete das Museum seine Ausstellungen an fünf Tagen pro
Woche. Im Museum entstanden Arbeits- und Büroräume mit festen Dienstzeiten,
auch wenn dafür die Ausstellungsfläche verkleinert werden musste. Das erste Ober-
geschoss wurde für Sonderausstellungen freigeräumt - bis dahin zog sich die ständige
Präsentation der Sammlungen über alle Etagen und musste für Sonderausstellungen
teilweise abgebaut werden. Große Sonderausstellungen mit einem umfassenden
Rahmenprogramm für breite Bevölkerungskreise wurden zu einem Markenzeichen
des Museums. Dazu gehören seither auch integrative Ausstellungen, bei denen betroffene
Bevölkerungskreise mitwirken und für die das Haus in der Museumsszene
schon früh zum Vorreiter wurde. Das erste Projekt dieser Art war 1996 „Zwischen
zwei Welten - Türkisches Leben in Lörrach". Dabei entstand auch die Schriftenreihe
„Lörracher Hefte" als neues Format für Ausstellungskataloge.15 2001 folgte gemeinsam
mit Russlanddeutschen, die damals in großer Zahl zuwanderten, das Projekt
„Einmal Russland und zurück".16 Auch die Wiedergründung der Jüdischen Gemeinde
Lörrach 1995 erfolgte im Museum: Hier hatten sich seit Ende der 1980er Jahre
regelmäßig zugewanderte Jüdinnen und Juden aus der Sowjetunion und ihren Nachfolgestaaten
getroffen und durch die Sammlung und Ausstellungen erfahren, dass sie
an eine alte jüdische Geschichte in Lörrach anknüpfen konnten.17

Weit schwieriger als die internen Umstrukturierungen und einzelne große Projekte
war es demgegenüber, eine Lösung für ein Museumsdepot zu finden. Nicht
ausgestellte Sammlungsteile lagerten damals teils auf gestampftem Lehmboden in
einer Scheune in Stetten (heute Pfarrheim St. Fridolin), im Schuppen neben der

76


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2016-01/0078