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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
78.2016, Heft 1.2016
Seite: 78
(PDF, 39 MB)
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seumsdepot errichtet werden sollte. Der Museumsverein unter seiner Vorsitzenden
Inge Gula sprach sich daraufhin nun öffentlich deutlich für das Bürgerhaus aus
und warb für dessen umstrittenen Bau.

Eine neue Wende brachte der überraschende Rücktritt von Rainer Offergeid als
Oberbürgermeister. Seine Nachfolgerin Gudrun Heute-Bluhm sah sich bald mit steigenden
Baukosten für den Burghof konfrontiert, der die vom Gemeinderat bewilligte
Summe deutlich zu überschreiten drohte. Nach zwei Bürgerentscheiden gegen den
Bau, die nur wegen des nicht erreichten Quorums vom Gemeinderat hatten zurückgewiesen
werden können, war dies eine politisch brisante Situation. Die Stadt verzichtete
in dieser Lage mit Zustimmung von Museumsleiter und Museumsverein
nun auf den geplanten Bau des Museumsdepots als zweites Untergeschoss des Burghofs
und mietete großzügige Flächen im alten Werk Suchard an. Hier konnte nun
erstmals das dringend notwendige Zentraldepot für die Museumssammlungen realisiert
werden. Auch für das Betreiben des Depots sorgte die Stadt. Sie schuf die Stelle
eines Depotverwalters vor Ort und erwarb einen Bus für Sammlungstransporte.

Für den Aufbau eines professionellen Museumsbetriebes war dies eine entscheidende
Weichenstellung. Schäden am Kulturgut durch falsche Lagerung wurden
nun erheblich reduziert. Die Dauerausstellung fungierte nicht länger zugleich als
verstecktes Sammlungslager - die entscheidende Voraussetzung, um diese später
neu gestalten zu können. Depotverwalterin Anne Rother konnte die Sammlung
erstmals systematisch magazinieren und die Objekte sachgerecht betreuen. In drei
Jahren intensiver Aufbauarbeit bekamen die Objekte einen fest definierten Platz,
waren auffindbar und zugänglich.

Die systematische Magazinierung wiederum ermöglichte nun den systematischen
Aufbau einer wissenschaftlich fundierten Sammlungsdatenbank. Als eines der ersten
Museen am Oberrhein setzte das Museum dabei mit FAUST auf eine digitale
Datenerfassung. Für die Erfassung der rund 50 000 Sammlungsobjekte in Text und
Bild mit freischaffenden Wissenschaftlern wurde ein Zeitraum von mindestens 20
Jahren und deutlich über 50 000 Arbeitsstunden angesetzt. Von Anfang an dabei
war zunächst als freie Mitarbeiterin Ulrike Konrad, heute stellvertretende Museumsleiterin
und als Sammlungskuratorin für den Aufbau der Datenbank verantwortlich
, in der mittlerweile über 36 000 Objekte erfasst sind. Aus ihr heraus entsteht
nach und nach auch eine abgespeckte Online-Version, wo Interessierte jederzeit im
Netz recherchieren können.18 Parallel dazu erfolgte die Katalogisierung der Museumsbibliothek
mit Fachliteratur und bibliophilen Kostbarkeiten. Hier sind mittlerweile
mehr als 13 000 Publikationen erfasst und online recherchierbar. 19

Der Weg zum Dreiländermuseum

Die letzten 20 Jahre unter dem Namen , Museum am Burghof waren von einem
Prozess gekennzeichnet, der zunächst allmählich und dann immer dynamischer ein
besonderes grenzüberschreitendes Profil des Museums herausbildete. Das erste

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