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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
78.2016, Heft 1.2016
Seite: 95
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Die hohe Zahl der Wirtschaften lässt bereits erkennen, dass es für die einzelnen
Betreiber nicht ganz einfach war, sich am Markt durchzusetzen. Dies wird schon
dadurch bestätigt, dass in zunehmendem Maße die Wirte der bestehenden Gasthäuser
gegen jede weitere Konzessionierung protestierten bzw. ihr Veto einlegten
.25 Dem nachvollziehbaren Interesse der Wirte stand jedoch das Interesse der
Fürsten gegenüber, die durch zusätzliche Konzessionen auch zusätzliche Zinseinnahmen
erzielen konnten, zumal diese jeweils erfolgsunabhängig zu zahlen waren.
Von den allermeisten Gasthäusern ist bekannt, dass es immer wieder auch Schließzeiten
gab, wenn der Wirt gestorben oder in den Krieg gezogen war oder einfach
weil die Geschäfte nicht gut genug liefen. Letztlich lässt sich für nahezu alle Lörracher
Gasthäuser konstatieren, dass sie eine sehr wechselvolle Geschichte durchlebt
haben, mit einigen Höhen aber auch mit vielen Tiefen.26

///. Geschichte des Gasthauses zur Sonne

Die Geschichte des „Gasthauses zur Sonne" ist im Wesentlichen durch zwei Familien
geprägt. Die erste Ära dauert vom erstmaligen Antrag auf eine Konzession
im Dezember 1717 bis zum Verkauf des Gasthauses an den Metzger Friedrich
„Fritz" Keser im Sommer 1878. Diese Ära wird geprägt durch die Familie Vogelbach27
, die in drei Generationen mit unterschiedlichem Erfolg das Gasthaus betreibt
. Die zweite Ära wird dann durch die Familie Keser geprägt, die ebenfalls in
drei Generationen das Gasthaus mit gutem Erfolg weiterführt und zunehmend umgestaltet
, sowohl baulich als auch strukturell. Ein bezeichnendes Merkmal des
„Gasthauses zur Sonne" unter beiden Besitzerfamilien ist zudem, dass alle „Sonnenwirte
" jeweils auch als Metzger in der zum Haus gehörenden Metzgerei (Metzig
) tätig waren, einzige Ausnahme hiervon ist der erste Besitzer und Begründer
der Gastwirtschaft.

Die dritte Ära steht gerade erst an ihrem Beginn, denn das ehemalige Gasthaus
ist seit Mitte der 1970er Jahre ein zentrales Geschäftshaus in einer sich zum modernen
Einkaufsort wandelnden Lörracher Innenstadt.

///. 1. Die Ära Vogelbach

Der Name Vogelbach ist in den Lörracher Kirchenbüchern erstmals im Jahr
1595 erwähnt worden.28 Jakob Vogelbach (1692 - 1740), Sohn des Lörracher „Gerichtsmannes
" und Küfermeisters Hans Vogelbach29, beantragt 1717 die Konzessionierung
des Hauses am Marktplatz zum „Gasthaus zur Sonne". Nach seinem Tod
174130 übernahm zunächst die Witwe die Geschäfte des Gasthauses, beantragte
jedoch 1746, die Wirtschaft schließen zu dürfen bis ihr „auf der Wanderschaft sich
befindende jüngere Sohn wieder nach Hause kommen oder bessere Zeiten erfolgen
werden" (Rothmund 1982, S. 248). Dem Antrag wurde unverzüglich zugestimmt,

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