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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
78.2016, Heft 1.2016
Seite: 97
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Reinhard Vogelbach (1783-1860) hervor34, der gelernter Metzger war und schließlich
ab 1814 das „Gasthaus zur Sonne" und die dazugehörige Metzgerei in Familientradition
weiterführte. Der letzte Sonnenwirt aus der Familie Vogelbach war
dann Reinhard Vogelbachs Sohn Reinhard Friedrich Vogelbach35, der ab Mai des
Jahres 1848 das Wirtshaus an wechselnde Pächter verpachtete, unter anderem an
Pius Duffner und an Johannes Senn.36 Vogelbach selbst betätigte sich hauptsächlich
als Weinhändler und zog später in den Landtag.

Am 17. Mai 1848 annoncierte der damalige Pächter Pius Duffner: Jndem ich
meine verehrten Freunde und Bekannte in Kenntnis setze, daß ich die Gastwirth-
schaft zur Sonne dahier pachtweise übernommen habe, empfehle ich mich zu deren
Wohlwollen ergebenste1 Duffner führte die Gastwirtschaft von Mai 1848 bis
Dezember 1851 und war somit auch der Wirt, der das „Gasthaus zur Sonne" im
September 1848 führte, als Gustav Struve für wenige Tage das benachbarte
Rathaus zum Zentrum der badischen Revolution machte.

Der nächste Pächter Johannes Senn ließ dann im Dezember 1851 im Amtsblatt
verkünden: ,J)em verehrten Publikum in der Umgebung hiesiger Stadt mache ich
hiermit die ergebenste Anzeige, daß ich schon vor längerer Zeit das Gasthaus zur
Sonne mit der Wirtschaft und Metzig in Pacht übernommen habe, und empfehle
mich nun, besonders meine Metzig, welche mit allen gebräuchlichen Sorten
Fleisch und Würsten wohl versehen ist, zum geneigten Zuspruch. Ich werde mir
alle Mühe geben, Jedermann billig und prompt zu bedienend Senn wird dieses
Ansinnen lediglich bis 1854 im „Gasthaus zur Sonne" umsetzen, dann entscheidet
er sich wie schon sein Vorpächter dazu, eine eigene Gastwirtschaft betreiben zu
wollen, und kauft das Wirtshaus „zur Lerche". Pius Duffner hatte 1851 eine Restauration
in Haltingen am dortigen Bahnhof errichtet und erlebte bis zur Erbauung
des Badischen Bahnhofs 1855 eine sehr erfolgreiche Zeit.

Nach den kurzen Pachtzeiten von Duffner und Senn entscheidet sich Reinhard
Friedrich Vogelbach, das „Gasthaus zur Sonne" nun doch wieder selbst zu betreiben
. Doch nur bis 1864, als er endgültig den Weinhandel gegen die Wirtschaft eintauscht
und das „Gasthaus zur Sonne" verkauft. Im Oberländer Boten annonciert
Vogelbach nun den „Gasthaus-Verkauf im Zuge einer öffentlichen Steigerung im
Rathaus. Zum Verkauf steht: „Große Wirtsstube und 3 Nebenzimmer, nebst einem
gut neu eingerichteten Kaffee-Lokal mit Marmortischen, Kanapees und Büffet,
hinter demselben eine große geräumige Küche, nebst einem doppelten Herd mit
Wärmeofen, im oberen Stock einen großen Saal, 10 geräumige Zimmer, nebst einigen
Mansardenzimmern, 3 gewölbte Keller, große Stallung, nebst geschlossenem
Hof " Der Einstiegspreis für die Auktion liegt bei 35 000,- Gulden (fl.).39

Als Käufer und Betreiber des Gasthauses und der Metzig empfiehlt sich im Juli
1864 ein gewisser Eduard Weissenberger aus Riehen40, der dann im August 1866
„dem verehrlichen Publikum, besonders aber den HH. (Herren) Landwirthen,
Müllern und Fruchthändlern" annonciert, dass er zudem auch das Kornhaus41 gepachtet
habe und wieder eröffnen werde.42 Weissenberger führt das Gasthaus bis
zum Jahr 1878.

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