http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2016-01/0124
Diese Vermittlung war notwendig geworden, da die Entwicklung der Kunst der
Moderne durch die Herrschaft des Nationalsozialismus abgeblockt worden war.
Ibenthalers Kunst ist nur mit Blick auf den zeitgeschichtlichen Kontext, in der
sie entstand, in unserem Urteil gerecht zu werden.
Außerdem ist Ibenthaler der Bewahrer des einmal für sich und seine Kunst als
richtig Erkannten.
Mit dem Stichwort „Entfremdung" wurde das psycho-soziale Problemfeld eingekreist
, das Ibenthaler offensichtlich dazu zwang, sein wertkonservatives Weltbild
beharrlich aufrecht zu erhalten.
Infolge der hier ausgeführten Gedanken könnte eine Wandlung der Rezeption
der Nachkriegskunst und somit auch des Werks von Paul Ibenthaler eingeleitet
werden.
Unter den genannten Voraussetzungen wäre eine kritische Beurteilung seiner
Kunst verbunden mit einer differenzierteren Sichtweise denkbar.
Darin sehe ich eine Chance, die dem Werk Paul Ibenthalers zukommende Wertschätzung
zu erneuern, zu vertiefen und insbesondere für Lörrach und das
Markgräflerland zu erhalten.
Benutzte Literatur allgemein:
Bocola, Sandro
Die Kunst der Moderne, zur Struktur und Dynamik ihrer Entwicklung von Goya bis Beuys
Prestel Verlag München 1997
Broer Werner und Annemarie Schulze-Weslarn
Rezeption, Arbeitstexte für den Kunstunterricht
Schroedel Schulbuchverlag, Hannover 1907
Cybinski Nikolaus
Adolf Strübe, Sorgfältiger Beobachter
Wochenblatt „Sonntag", Lörrach 10.3.2002
Damus Martin
Kunst in der BRD 1945-1990
rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1995
Hauser Arnold
Sozialgeschichte der Kunst und Literatur
C. H. Beck, München 1973
Hauser Arnold
Soziologie der Kunst
C. H. Beck, Männchen 1974
Hermand Jost
Avantgarde und Regression, 200 Jahre Deutsche Kunst
Edition Leipzig 1995
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