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Abb. 12: Freiburg im Breisgau, Gesamtansicht aus der Vogelperspektive (Kupferstich von Matthäus
Merian d. A. aus dem Jahre 1644)
Bei diesen -burg-Namen ist aber große Vorsicht geboten, da oft das Grundwort
-berg hineinspielt. So heißt z. B. Sulzburg vom 9. bis ins 14. Jh. hinein immer
„Sulzberg", und erst 1371 wird es dann erstmals „Sulczburg" geschrieben, wobei
aber auch nachher immer wieder die Endung -berg auftritt. Auch Malsburg (zw.
1301 u. 1308 Mahtolsperc) und Maulburg (786 Murperch und noch 1576 Maulberg
) haben nichts mit „Burg" zu tun, sondern mit „Berg", das als Endsilbe im
Alemannischen in der Aussprache mit „Burg" zusammenfällt. Aus diesem Grunde
wurde aus „Loufenberc" (1207) auch Laufenburg, das zwischen 1360 und 1370
erstmals als „Louffenburg" auftritt. In Wirklichkeit bezeichnete es aber den Berg
am Laufen, d. h. an der Stromschnelle.
Im ausgehenden Mittelalter geht dann die Fähigkeit verloren, bestimmte Siedlungstypen
mit eigenen, charakteristischen Namen zu versehen. Unserer Zeit blieb
es schließlich vorbehalten, bei der Gemeindereform z. T. völlig sinnlose Ortsnamen
am Schreibtisch zu erfinden, wie etwa „Ehrenkirchen" am Batzenberg, das
aus den beiden alten Namen Ehrenstetten (1139 Oeristetten) und Kirchhofen
(1087 Kilchoven) zusammengebastelt wurde.
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