http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2016-01/0159
Nach über 500 Jahren montanhistorischer
Geheimcode geknackt:
Die Schatzkarte vom Todtnauberger
Kreuz- oder Scheibenfelsen
Werner Stork*'
Todtnauberg, Ortsteil Ennerbach0, im Januar 2014: Im Winterurlaub beim Frühstück
ein noch verschlafener Blick aus dem Fenster. Flüchtig - und doch haben die
Augen in der schneebedeckten Landschaft eine Veränderung registriert. Noch vage
und keinesfalls schon bewusst richtig zugeordnet.
Denn da, wo sich gestern noch die geschlossene Neuschneedecke über den ganzen
Skihang legte, zeigt sich südlich vom Bach, der diesem Ortsteil seinen Namen
gab, hart an einer Böschungskante, ein scharf abgegrenztes Areal - in dessen Bereich
der Schnee in einer auffälligen Form abgetaut ist. Die dabei entstandene
Form ähnelt sehr dem Symbol auf einem Verkehrsschild, wenn ein Tunnel angekündigt
wird (Abb. 4).
Abb. 1: Wappen von Todtnauberg Abb. 2: Wappen von Todtnau
Mit Schneeschuhen dem Rätsel auf der Spur
Tunnel? Das Gehirn verarbeitet so früh am Morgen noch ungern komplexe Zusammenhänge
. Nein, kein Tunnel - sondern ein Stollen! Wohl wieder ein Zeichen
des schon längst abgegangenen Bergbaus - der sich allerdings symbolisch immer
noch in den Wappen von Todtnauberg (Abb. 1) wie auch von Todtnau (Abb. 2) er-
*}Ehem. Projektleiter der AG MINIFOSSI der Friedrich-Ebert-Schule Schopfheim
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