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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
78.2016, Heft 1.2016
Seite: 172
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Die für die geometrische Lösung wichtigen Dreiecke - hier sei auf die detaillierten
Beschreibungen von Dreieckskonstruktionen28) bei Agricola (Abb. 15) hingewiesen
- entstehen am Kreuzfelsen bei der Fällung einer Lotlinie durch die Mitte
des Radsymboles und die im rechten Winkel dazu auf die jeweiligen unteren Endpunkte
der drei Meißelmarken zulaufenden Streckenpunkte (Abb. 16). Daraufhin
wurden bei den Dreiecken die Alpha-Winkelwerte abgenommen, auf die AB-Stre-
cke im Punkt A übertragen und dann bis zum Erreichen der Lotlinie weitergeführt.
Dabei wird deutlich, dass die drei Dreiecke übereinanderliegen (Abb. 17) und keinen
gemeinsamen C-Punkt im Achsenschnittpunkt des Rades besitzen. Dies ist
auch ein Beweis dafür, dass das Radzeichen nicht als Vermessungspunkt des
Kreuzfelsen selbst, sondern nur in seiner Funktion als Radsymbol für den Radschert
zu werten ist.

1-10

Abb. 17: Die Dreiecke am Kreuzfelsen: Die Winkelangaben 50°, 65° und 75° beziehen sich auf den
Winkel a der Dreiecke Al-3, Bl-3, Cl-3, welche alle rechtwinklig sind (Lotlinie CB). Die Winkelangabe
von 15° bezieht sich auf die Ost-West-Achsenneigung des Radsymboles, auf der auch der überstumpfe
Winkel von 270° liegt, Maßstab 1:10.

Bei unseren weiteren Arbeiten fiel jedoch auf, dass die Nord-Süd-Linie vom
Radschacht zum Kreuzfelsen entgegen unserer Erwartungen keine Lotfunktion
wahrnahm. Unser Denkmodell setzte aber eine solche Linie voraus, um mit den
Hinweisen von Agricola und seinen Dreiecken arbeiten zu können. In dieser Phase
erhielten wir einen wichtigen Hinweis von der Technischen Universität Freiberg
über die historische Deklination (Nadelabweichung). Auf unsere Frage hin erfuhren
wir: „ ...Werte der magnetischen Deklination aus der Zeit vor 1600 gibt es nur

172


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