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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
78.2016, Heft 1.2016
Seite: 174
(PDF, 39 MB)
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messungszeichen nur vor Ort im Stollen direkt in die hölzerne Grubenzimmerung,
also in die Stützbalken des Stollenausbaus und der Stollensicherung, nur in Ausnahmefällen
direkt in das Gestein. Da die Gruben im Todtnauberger Revier oft mit Wassereinbrüchen
zu kämpfen hatten, die Grubenanlagen bei Kriegszügen schon verwüstet
wurden oder bei einem möglichen Grubenbrand auch die Balken mit den Vermessungssymbolen
vernichtet worden wären, war die Entscheidung, einen solchen
von Menschenhand fast unverwüstlichen Monolithen aus Granit quasi als unverrückbare
Tafel für eine Bergbaukarte samt Legende zu wählen, natürlich erste Wahl.

Dass sich dies - selbst noch sehr viel später - als richtig erweisen sollte, machte
der Überfall bayerischer Truppen am 15. Mai 1809 deutlich, die - im Zuge der
Niederschlagung des Tiroler Volksaufstandes, der unter der maßgeblichen Führung
des legendären Andreas Hofer gegen die bayerisch-französische Besatzung kämpfte
- ganz bewusst Schwaz überfielen und gezielt auch das Gebäude des Bergdirektorats
anzündeten. Wohlwissend, dass man damit die dort lagernden Grubenrisse,
also die Stollenpläne der Bergwerke und somit das Hauptarchiv aller habsburgi-
schen Bergwerke, für immer vernichtete. Und mit den Karten nicht nur das Wissen
um die genauen Standorte samt den Unterlagen über Erträgnisse, sondern vor allem
natürlich auch die Dokumentation der damit verbundenen Rechte, Ansprüche
und Verträge, restlos dem Feuer zum Opfer fielen.

Zwei Stollen mitten in der Erzbrust

Die Forschungsarbeiten30 der einstigen AG MINIFOSSI von Schülern der
Schopfheimer Friedrich-Ebert-Schule (Abb. 19-22) brachten ab 2004 innerhalb
von drei Jahren intensiver Quellen- und Feldarbeit erstaunliche Ergebnisse - welche
die gesamte montane Fachwelt aufhorchen ließen.

Die in sich sehr schlüssige und auch mathematisch-geometrisch exakte Interpretation
der Kartenlegende des Schatzsteins (Abb. 24) überzeugte selbst die letzten

Abb. 19-21: Die Jungforscher der AG MINIFOSSI bei der Arbeit

IIA


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