Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
78.2016, Heft 1.2016
Seite: 179
(PDF, 39 MB)
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jedoch so stark davon ab, dass wir von einer Deutung als Venediger-Zeichen Abstand
nahmen. Und da es bis zu diesem Zeitpunkt - weder in der Literatur noch
über unsere Recherchen - keine überzeugende Erklärung für die Meißelmarken
gab, entschlossen wir uns, im Rahmen einer gezielten Untersuchung dem Rätsel
des Schatzsteines auf die Spur zu kommen.

Im Zuge der Forschungsarbeiten unserer AG MINIFOSSI gab es auf unsere Anfragen
immer wieder Erklärungsversuche, die vor allem einen Zusammenhang der
Zeichen mit der konkreten Gemarkungsgrenzlage des Felsens sahen. Man deutete
deshalb die Zeichen oft als Grenz-, Haus- oder Waldzeichen. Andere sahen im germanischen
Runenalphabet eine Lösungsmöglichkeit oder erlebten in der monolithischen
Wirkung des Felsens samt Quelle einen keltischen Kultplatz, der genau in
Sichtweite des südlich davon gelegenen Belchens (Belenus) liegt.

Nur wenige versuchten sie bergbaulichen Aktivitäten zuzuordnen - jedoch nur
vage, ohne fundierte Quellen oder überzeugende Beweise. Sollte das Rätsel um
die Zeichen wirklich nicht lösbar sein?

Abb. 25-27: Links: Felsblock am Stübenbach mit Blickrichtung vom Hangloch aus nach Osten. Mitte
: Der Felsblock vom Stübenbach aus in Richtung Westen gesehen: deutlich erkennbar: Der ca. 4 Kubikmeter
umfassende Felsblock zeigt mit seinen Hauptflanken - wie der Kreuzfelsen - auch in Nord-
Ost-Richtung. Er ist nicht fluviatil oder glazial in die Fließrichtung des Stübenbachs eingeregelt, der
hier in Nord-Süd-Richtung verläuft (Abb. 24, Punkt 9). Er liegt auch nicht im Bachbett, sondern mit
rund einem Meter deutlich höher: Und er ist erkennbar bewusst wackelfrei mit kleineren Steinen unterlegt
und der einzige Stein dieser Größe in einem Umkreis von rund 60 Metern. Er trägt keine Zeichen
und liegt direkt auf der Ost-West-Linie der durch Solifluktion geprägten Hangböschung und ebenso exakt
auf der Ost-West-Linie von Gauch 2. Dieser Felsen bildet mit dem Kreuzfelsen einen rechten Winkel
(Abb. 24, Punkt 5a, 9, 1). Gleichzeitig legt er dadurch auch die Lage des historischen Mundloches von
Gauch 1 fest: Der heute noch sichtbare Stollenausgang ist durch den Straßenbau der Landesstraße 126
und den durch die Haarnadelkurve bedingten großflächigen Böschungsrückbau mit bis zu 40 Metern
Höhe freigelegt worden. Das historische Mundloch liegt somit auch durch die im Kreuzfelsen verschlüsselten
Informationen belegbar südlicher (Abb. 24, Punkt 5a). Rechts: Quellmulde (Stange
2,20 m) mit Blick auf die in Zugrichtung liegende Hangsolifluktion mit abgetautem Schnee, die Hangloch
1 kennzeichnet und am Kreuzfelsen mit dem überstumpfen Winkel von 270° auf der geol. Streichrichtung
von 15° markiert wurde.

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