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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
78.2016, Heft 1.2016
Seite: 204
(PDF, 39 MB)
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es geboten erscheint, auch mit der Waffe des essayistisch geschliffenen Wortes polemisch
einzumischen in drängende Debatten. In diesem Sinn kann man ihn als genuinen
Erben des publizistisch regen Aufklärers Johann Peter Hebel ansehen", so die
aus Wissenschaftlern, Autoren und Literaturkritikern aus Deutschland, der Schweiz,
Österreich und Frankreich zusammengesetzte Jury in ihrer Begründung. Neben der
„ästhetischen Qualität" machte der Laudator und Literaturprofessor Hansgeorg
Schmidt-Bergmann vom Museum für Literatur am Oberrhein in Karlsruhe an Gemeinsamkeiten
zwischen Hebel und Bärfuss den „schonungslosen Umgang mit der
Wahrheit" aus, die eigene „Perspektive auf die Realität" und den „Gestus der
Aufklärung". Als Beispiel für die „konsequente Haltung, wenn nötig auch vom
Wege abzugehen", nannte er den „Kulturkampf, den Bärfuss im vergangenen
Herbst ausgelöst habe mit seinem Essay über die „Instrumentalisierung der Heimatpflege
" in der Schweiz. Während Claudia Rose vom baden-württembergischen Wissenschaftsministerium
ausführte, dass Heimat in der heutigen Zeit obligatorischer
Mobilität nicht mehr ein Ort sein müsse, sondern sich auch in Sprache, Literatur und
Kunst finden lasse, ging der Preisträger noch einen Schritt weiter und verneinte die
Bedeutung von Sprache für Hebels Dichtung:

„Es ist doch vollkommen einerlei, ob der Vater im Dialekt nun Ätti heißt und der
Sohn Burst. Die Kraft liegt in dem Bild, dass die beiden in dieser Nacht für alle
Zeiten unterwegs sind".

Johann Peter Hebel habe die Frage beschäftigt: „Was bleibt eigentlich?", sagt
Lukas Bärfuss. So meint der gebürtige Thuner Autor und Dramaturg über das
„größte aller Gedichte", Hebels „Vergänglichkeit": „Die Größe des Gedichts liegt
nicht in der Sprache. Sie liegt in der Sehnsucht, Angst und Hoffnung, die Hebel
ausdrückt. Deshalb danke ich sehr für diesen Preis".

„Noch viele Bücher will er schreiben", sagt Lukas Bärfuss, der aktuell an einem
Stück für das Deutsche Theater und einem für das Norwegische Nationaltheater
arbeitet. Danach will er ein neues Buch angehen. „Eines über die Liebe und den
Tod, wie immer bei mir", sagt Lukas Bärfuss. Doch eigentlich ist sein Wunsch vor
allem der, ein vollendeter Schriftsteller zu werden.

Uli Führe erhielt die Johann Peter Hebel-Gedenkplakette 2016

der Gemeinde Hausen im Wiesental

„Ich bi e Dousendfiäßler und stamm ussem vordere Wiesedahl. Vo wo genau cha
niermerts sage, so oft sin mir umzöge. Aber im Paß stoht: 22.3.57 Lörrach",
schreibt Uli Führe in der Mundart-Anthologie „weleweg selleweg" der Muetter-
sproch-Gesellschaft (Drey-Verlag, 1996), einleitend über sich selbst.

Nach dem Abitur 1978 leistete er Zivildienst im heilpädagogischen Kinderheim
Tüllinger Höhe und studierte von 1980 bis 1985 Schul- und Popularmusik in Stutt-

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