Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
78.2016, Heft 1.2016
Seite: 212
(PDF, 39 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2016-01/0214
Eine geographisch-historische Abhandlung zu den beiden Bezirken und zur Stadt Ölten
sowie eine Untersuchung der dialektologischen Eigenheiten des Untersuchungsgebiets bilden
den einleitenden Teil des Buches.

Des Weiteren ist dem Namentext für jede Gemeinde eine Übersichtskarte angefügt, auf
welcher aktuell belegte Flur-, Siedlungs- und Straßennamen abgebildet sind. Durch einen
zweifach erstellten Index (alphabetisch und numerisch) sind die Flurnamen auf der Karte
leicht zu finden.

Die Arbeit zeigt auch auf, dass alte Namen oft so verändert wurden, dass sie allein mit Hilfe
der früheren Belege gedeutet werden können. Bei abgegangenen, heute nicht mehr bekannten
Namen ist dies dann auch nur mit Wörterbüchern der älteren Sprache möglich, wobei das
Mittelhochdeutsche, das etwa von 1050 bis 1350 gesprochen wurde, am wichtigsten ist.

Namenforschung (Toponomastik) ist sprachwissenschaftliche Feinarbeit. Der Sinn dieser
Mühen findet sich in einem Zitat von Martin Walser zusammengefasst.

Er schreibt: „Wer glaubt, dass die Memoiren von Metternich wichtiger seien als das Flurnamenbuch
von Schaffhausen, der hat einfach keine Ahnung, was menschliche Geschichte ist".

Die vorliegende Arbeit verdient große Anerkennung wegen ihrer Bestandsaufnahme in
einer sich rasch ändernden Flurnamenwelt; sie ist eine Dokumentation von bleibendem
Wert, sowohl für das Fachpublikum als auch für den interessierten Laien.

Elmar Vogt

Johann Jakob Spreng

Idiotikon Rauracum oder Baseldeutsches Wörterbuch von 1768,

herausgegeben und bearbeitet von Heinrich Löffler,
Edition der Handschrift AA13 der Universitätsbibliothek Basel,
200 Seiten, Basel: Schwabe AG, 2014, ISBN 978-3-7965-3352-5, 24,50 Euro

Fast 250 Jahre lag das Idiotikon Rauracum oder baselisches Wörterbuch unveröffentlicht
in der Basler Universitätsbibliothek. Entstanden ist das Werk zwischen 1740 und 1768; von
der Fachwelt wird es als das bedeutendste Dialektwörterbuch des 18.Jahrhunderts bezeichnet
. Der Begriff Idiotikon stammt aus dem 18. Jahrhundert. Etymologisch geht das Wort auf
griechisch idios „abgesondert, eigen, privat" zurück. Ein Idiotikon ist also ein „Verzeichnis
der einer gewissen Landschaft eigenen, und deshalb erklärungsbedürftigen, Ausdrücke".
Für die wissenschaftsgeschichtliche Einordnung des Idioticon Rauracum sind in Ermangelung
anderer Belege die biographischen Daten des Autors von großer Bedeutung. Sie können
einigen Aufschluss geben zur Frage, warum Spreng neben allen anderen Verpflichtungen
als Prediger und Pfarrer, Waisenhausgeistlicher, Universitätslehrer und Familienvater
über viele Jahre hin Zeit und Mühe auf das Allgemeine Deutsche Glossarium und das Idio-
ticum Rauracum verwendete.

Auch wenn manche Worterklärungen und Etymologien dem heutigen Kenntnisstand
nicht mehr entsprechen, darf Spreng wohl als repräsentativ gelten für den Stand der historisch
-vergleichenden Sprachforschung um 1750. Seine indogermanische Begeisterung beruhte
auf persönlicher Kenntnis vieler Sprachen, unter anderem Basler und anderer Mundarten
, Hochdeutsch, Latein, Griechisch, Hebräisch, Französisch, Englisch, Italienisch, Holländisch
und Skandinavisch mit Isländisch und Schwedisch. Dazu standen ihm Vorarbeiten
und Sammlungen historischer Wörter und Namen sowie eine Reihe ein- und mehrsprachi-

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