Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
78.2016, Heft 1.2016
Seite: 213
(PDF, 39 MB)
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ger Wörterbücher zur Verfügung. Spreng war Mitglied der Deutschen Sprachgesellschaften
in Leipzig, Göttingen und Bern. 250 Jahre nach der Entstehung gilt die Edition nicht mehr
dem aktuellen Wörterbuch, sondern dem historischen Dokument. Es wurde deshalb genau
(„diplomatisch") transkribiert. Der Anmerkungsapparat enthält Erklärungen, die den heutigen
Lesern das Verständnis erleichtern sollen. Es handelt sich in der Hauptsache um die Erklärung
einiger Wörter der Schriftsprache, die heute nicht mehr geläufig sind, und um die
Auflösung der abgekürzten zitierten Literatur.

„Bisemklucker", „Bütschge", „enetbürgisch", „Gepse", „gluuren", „Mütschli", „Tuggel-
müsler" und „Visperli" sind nur einige wenige Beispiele aus dem Werk des Johann Jakob
Spreng. Ohne viel grammatisches Beiwerk lassen die zahlreichen Beispiele, Sprüche und
Redensarten die Basler Sprache von damals wieder lebendig werden. Auf Verwunderung
stößt das Fehlen des Baseldeutschwörterbuches von Ruedi Suter. Löffler stützt sich nur auf
das „Neue Baseldeutsch Wörterbuch" von Markus Gasser, Annelies Häcki Buhofer und Lorenz
Hofer. Auf einige Schönheitsfehler (Druckfehler) sei hingewiesen, zum Beispiel S. 7:
Universitätebibliothek, S. 29: Gerichstordnung, S. 31: ärgret, S. 38: Statsbibliothek und uneinheitliche
Abkürzungen von „Historisch" (S. 40). Die Druckfehler stimmen bedenklich
und lassen Fragen zur Transkription offen. Heinrich Löffler, von 1975 bis 2004 Professor
für Germanistik an der Universität Basel, hat eine Fleißarbeit vorgelegt, welche in der Tat
eine große Aufmerksamkeit verdient.

Elmar Vogt

Jürgen Mischke

Familiennamen im mittelalterlichen Basel,
Kulturhistorische Studien zu ihrer Entstehung und zeitgenössischen Bedeutung,
Basel: Schwabe, 2015, 422 Seiten, 58 Abbildungen, drei Grafiken,

ISBN 978-3-7965-3464-5, 48 Euro

Heute besitzt man normalerweise zwei Namen: einen Vor- und einen Nachnamen. Während
der Vorname als Rufname nur zur Bezeichnung einer einzelnen bestimmten Person
verwendet wird, dient der Nachname zur Benennung ihres engsten Verwandtschaftskreises
als Familienname. Diese Namenpragmatik erscheint heute als selbstverständlich, ja vielleicht
sogar als eine natürliche Ordnung. Umso erstaunlicher ist der Blick in die Vergangenheit
. Die Ursprünge unserer modernen Familiennamen liegen nämlich im Mittelalter.

Im 12. Jahrhundert werden Personen nördlich der Alpen meist nur mit einem Rufnamen genannt
, im 15. Jahrhundert wird dem Rufnamen stets ein zweiter Name hinzugefügt. Dieser
entwickelte sich zum Familiennamen, was zu einigen Fragen sowohl theoretischer als auch
kulturhistorischer Natur führt: Wie kann man beispielsweise den sprachlichen Forschungsgegenstand
Familienname für eine historische Untersuchung überhaupt methodisch erfassen?

Die vorliegende Arbeit konzentriert sich auf den Raum Basel als exemplarische, mittelgroße
nordalpine Stadt des Mittelalters. Sie versucht die diachron besprochenen Schriftquellen
(Darstellung der geschichtlichen Entwicklung einer Sprache), die genauen Wege,
Formen und Mechanismen der Entfaltung von Zweitnamen zu Familiennamen und deren
Verflechtungen zu anderen medialen Repräsentationen von Verwandtschaftsgruppen wie
Wappen und Siegeln sichtbar zu machen. Die Forschungsliteratur zu Familiennamen in Basel
ist überschaubar.

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