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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
79.2017, Heft 1.2017
Seite: 12
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ne, resurrectione a mortuis eiusque ad coelos ascensu, deque misso & effuso Spi-
ritu S. In Apostolos: cum ijs quae Jus omnibus cognata atque adiuncta esse viden-
tur: Omnia ex sacrosancto novo Testamento, carmine Elegiaco conversa, & in li-
bros tres distincta ; Accessit Uber IUI. qui continet Carmina seu Progymnasmata
sacra I Authore Paulo Cherlero Elsterburgensi, Basileae artium & S. Theologiae
Studios. Basileae: per Ioannem Oporinum, [Anno Salutis humanae 1564], S. 242-
248. Cherler werden in diesen Schreiben exzellente Gaben und vorzügliche Kenntnisse
in Latein und Griechisch bescheinigt. Aus einem dieser Schreiben geht übrigens
hervor, dass Cherler nicht nur, wie Albert Ludwig angenommen hatte, nach
der Lateinschule in Elsterberg die von Zeulenroda besucht hat,16 sondern hauptsächlich
fünf Jahre lang die von Neustadt an der Orla, wo er wahrscheinlich seinen
späteren Markgräfler Kollegen Jost Rupp kennenlernte. Der Neustadter Lehrer
Christophorus Blumenreder und der Schulleiter Conradus Limmer bescheinigen
ihm in einem Schreiben vom 16. April 1559, er habe die Neustadter Schule (per)
quinquennium mit herausragendem Erfolg besucht und man dürfe von ihm „etwas
Einzigartiges erhoffen".17

Lernen und Lehren in Straßburg - Poetische Anfänge und Horizonte

Kurz vor Pfingsten 1559 übersiedelte Cherler nach Straßburg, wo er im Haus
des bekannten Theologen Johann Marbach18 dessen Söhne Philipp und Erasmus
unterrichtete und das 1538 von Johannes Sturm gegründete berühmte Gymnasium
besuchte.19 Cherler führt in seiner Autobiographie aus, in Straßburg zahlreiche lateinische
Gelegenheitsgedichte als Progymnasmata („Vorübungen") geschrieben
zu haben - eine Aussage, die von Marbach in einem Empfehlungsschreiben bestätigt
wird.20 Ein umfänglicherer Druck von Gedichten hat sich erhalten, der bei
Christian Mylius am 1. Januar 1562 in Straßburg erschien und bereits auf viele der
geistlichen Gedichte vorausweist, die Cherler in seiner Basler und Binzener Zeit
verfassen wird.21

Eröffnet wird die Sammlung durch ein Dankgedicht von Cherlers Schüler
Philipp Marbach an Gott für die Geburt Christi und einer Vorrede Cherlers an seine
Schüler über die Bedeutung der Geburt. Die eigentliche Gedichtsammlung beginnt
mit einem Hymnus bzw. einer Meditatio in jambischen Dimetern nach der
Art des Ambrosius von Mailand für diejenigen, die kleine Kinder in den Schlaf
wiegen sollen, ein Sujet, das der Neapolitaner Humanist Giovanni Pontano in die
neulateinische Dichtung eingeführt hatte.22 Freilich ist Cherlers Gedicht viel stärker
von christlichen Motiven durchdrungen als das des italienischen Humanisten.
Den Hauptteil des Buches bilden acht Elegien in sehr sorgfältiger Ausführung und
gelungener sprachlicher Gestaltung über die Geburts- und Kindheitsgeschichte
Jesu nach den Evangelien des Lukas und Matthäus. Jeweilige kurze argumenta erschließen
den Inhalt der Gedichte. Im selben Versmaß gibt am Ende jedes Gedichtes
Cherler eine kurze theologische Deutung und eine Handlungsanweisung für

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