Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
79.2017, Heft 1.2017
Seite: 37
(PDF, 38 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2017-01/0039
Abb. 5: Pfarrhaus und Kirche von Wollbach vor 1858 - Aquarell von Karl Raupp

gebracht sind, zur Hausthüre, so kommen wir in einen kurzen dunklen Gang, zu
dessen Linken der Keller und zur Rechten zwei Schlafzimmer sich befinden, über
eine steile, hölzerne Treppe hinauf in die eigentlichen Wohnungsräume, die in dem
hübschen und geräumigen Wohnzimmer und einem anderen bestehen, von welchem
eines im hintersten Theil des Gebäudes nach Osten gelegen das Schlafzimmer für
die Söhne, später für die Herren Vicare war, zu dem eine besondere Thüre über
eine am Hinterhaus angebrachte „Laube" mit besonderer Treppe aus dem Hinterhof
führte. Von dieser Laube ließe sich viel Romanartiges erzählen, wenn die betreffenden
Personen ihre Erlebnisse daselbst zu Tage fördern würden. Es wird aber wohl
ein Geheimnis bleiben, bis Alles offenbar werden wird.

Die fünf Jahre, welche ich hier in diesem Dorfe und in diesem Pfarrhaus zubringen
durfte, kann ich nur als „sonnige und wonnige" bezeichnen. O wie glücklich
verlebte ich hier, von Allen geliebt oder doch gern gesehen und von vielen bevorzugt
diese Kinderjahre! Daß ich mich viel mit Kinderspielzeug beschäftigt hätte,
davon ist mir nicht die leiseste Erinnerung geblieben. Dagegen übte ich gerne turnerische
Künste Springen, Hüpfen, Ringen, Stelzenlaufen, worin namentlich ich es
weit brachte, Klettern u.s.w., daß ich die Bewunderung der Dorfjugend auf mich
zog; jagte nach schönen Blumen im Garten, Feld und Wald, und trieb mit Altersgenossen
allerlei lustigen Zeitvertreib. Den ersten Kirschen jubelte ich entgegen.

Kein Baum war mir zu hoch, kein Ast zu schwach, wenn es galt, derselben habhaft
zu werden. Furcht kannte ich nicht. Zu welcher Verwegenheit ich mich verstieg,
dafür möge folgendes Beispiel dienen: Ich erhielt einen jungen Storchen, den ich

37


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2017-01/0039