http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2017-01/0044
Loerrach (1824- 1830)
wohin die lieben Eltern Anfang October 1824 den 10jährigen Knaben in das dortige
Pädagogium1 verpflanzten. Die zwei ersten daselbst verlebten Jahre sind für
meine geistige und moralische Entwicklung und dadurch für meinen ganzen Lebensgang
höchst nachtheilig geworden - ohne Wissen und Schuld meiner lieben
guten Eltern und Betreuer, und nur der unaussprechlich großen Gnade Gottes, dessen
väterliches Auge über mir wachte, habe ich es zu verdanken, daß noch etwas
Brauchbares, ja mehr als das, wie der weitere Verlauf meines Lebens zeigen wird,
aus mir geworden ist und trotz Allem mein Lebensgang sich noch so freundlich
gestaltet hat, wie es geschehen ist, daß ich alle Tage Ursache habe mit Psalm 103 zu
rufen: „Lobe den Herrn meine Seele und was in mir ist, seinen hl. Namen; lobe den
Herrn meine Seele und vergiß nicht, was Er dir Guthes getan hat, der dir alle deine
Sünde vergibt und heilet alle deine Gebrechen; der dich vom Verderben erlöse, der
dich kröne mit Gnade und Barmherzigkeit."
Abb. 7: Pädagogiumsgebäude in Lörrach
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